Umbau der vorhandenen Agrogasanlage in eine Biogasanlage zur Vergärung von separat gesammelten Bioabfällen auf dem Deponiepark Brandholz der Rhein-Main Deponie GmbH

Biogasanlagen zur Vergärung von organischen Abfallstoffen oder Energiepflanzen, wie z. B. Mais, sind heute Stand der Technik. Mittlerweile sind mehr als 7.000 solcher Anlagen unterschiedlichster Fermentationsverfahren in Deutschland in Betrieb. Die Rhein-Main Deponie GmbH (RMD) hat im Zeitraum von 2008 bis zum 30.06.2014 auf dem Deponiepark Brandholz im Hochtaunuskreis eine Agrogasanlage (AGA) betrieben. Aus nachwachsenden Rohstoffen (NawaRo), Mais, Gras und Ganzpflanzen, wurde durch ein spezielles Trockenfermentationsverfahren (Batchbetrieb in Fermenterboxen mit Perkolation) Biogas produziert, das in der Deponiegas-/ Biogasverstromungsanlage verwertet und in EEG-Strom und Wärme umgewandelt wurde.

Rund 50 Landwirte hatten sich bereit erklärt, die verschiedenen Gärsubstrate anzubauen und zu liefern. Es handelte sich hierbei um ca. 11.250 Mg Maissilage, ca. 3.000 Mg Grassilage und ca. 1.500 Mg Ganzpflanzensilage pro Jahr. Diese Gärsubstrate wurden insgesamt auf einer Fläche von ca. 450 Hektar angebaut. Die Landwirte hatten sich zu einer Erzeugergemeinschaft zusammengeschlossen.
Mit der produzierten Biogasmenge von ca. 220 bis 300 m³ pro Stunde und einem Methangehalt ca. 53 bis 55 Vol.-% konnten einer oder mehrere der vorhandenen Gasmotoren betrieben werden. Mit den heutigen Gasmotor/Generatoranlagen ist ein elektrischer Wirkungsgrad von ca. 40 % möglich. Pro Kubikmeter Biogas werden ca. 2 kWh elektrische Arbeit und darüber hinaus ca. 2,5 kWh an thermischer Arbeit in Form von heißem Kühlwasser +80 °C erzeugt.
Mit einer Biogasanlage ergibt sich eine regionale Wertschöpfung im Bereich der landwirtschaftlichen Betriebe und der regional tätigen Wartungs- und Instandhal-tungsfirmen.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: Biomasse-Forum 2014 (November 2014)
Seiten: 7
Preis: € 3,50
Autor: Herbert Heinz
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.