Das 1978 in Betrieb genommene Wasserkraftwerk Iffezheim war mit einer Auslegung von ca. 180 Überschreitungstagen von Anfang an prädestiniert für eine Erweiterung durch eine fünfte Maschine. Mehrere Planungsanläufe scheiterten an der Wirtschaftlichkeit eines solchen Projekts, das erst durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz für die große Wasserkraft möglich wurde. Nach zwei sehr schwierigen Planungsphasen konnte die Realisierung der 5. Turbine Anfang 2009 beginnen. Die sehr komplexe Herstellung der Baugruben auf engstem Raum war begleitet von verschiedenen Problemen mit erheblichen Rückwirkungen auf die Bauzeit und die Bauausführung. Ungewöhnliche Lösungen im Bereich der Maschinentechnik führten am Ende zu einer gelungenen Lösung, die den Erwartungen hinsichtlich Erzeugung und Verfügbarkeit voll entsprechen konnte.
Die Stauhaltung Iffezheim mit der 1973gegründeten Rheinkra- werk IffezheimGmbH (RKI) ist die bisher letzte Staustufe vor der Rheinmündung in die Nordsee. Das Krafftwerk verdankt seine Existenz der Rheinbegradigung, begonnen durch Johann Gottfried Tulla im 19. Jahrhundert. In der Folge der Begradigung nahm wegen der kürzeren Fließstrecke bei gleicher Höhendifferenz die Strömungsgeschwindigkeit des Rheins so weit zu, dass es im Bereich des Oberrheins zu Eintiefungen der Rheinsohle kam, die dauerhaft die ganzjährige Schiffffahrt gefährdeten. Um Abhilfe zu schaffen, begann Frankreich 1928 im Oberrhein basierend auffrüheren deutschen Planungen Querbauwerke zur Sohlenstützung zu errichten. Am Grand Canal d’Alsace wurden die ersten vier Staustufen jeweils mit Kraftwerk, Wehranlage und Schleuse errichtet. Gemäß dem Versailler Vertrag stand Frankreich die energiewirtschaftliche Nutzung der Staustufen zu. Es folgten nach 1956 vier weitere Staustufen. Auf Grundlage des deutsch-französischen Vertrags von 1969 wurde schließlich der Bau der beiden Staustufen Gambsheimund Iffezheim vereinbart. Diese bei den letzten Bauwerke wurden nicht mehr als Ausleitungskraftwerke realisiert, sondern direkt im Rhein errichtet.
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| Quelle: | Wasserwirtschaft 01-02/2015 (März 2015) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Gerald Ittel |
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