Wie viel Deponien braucht das Land? - Bedarfsanalyse für Deponien am Beispiel Nordrhein-Westfalen

Drohen Engpässe bei der Entsorgung von Bauabfällen - diese Frage wurde zuletzt in einer Reihe von Bundesländern aufgeworfen. So klagen etwa in Baden-Württemberg mehrere Wirtschaftsverbände über fehlende Entsorgungskapazitäten für Erdaushub. In Niedersachsen warnt das Umweltministerium vor regionalen Entsorgungsengpässen, und auch in Rheinland-Pfalz konstatiert in seinem kürzlich fortgeschriebenen Abfallwirtschaftsplan eine unausgewogene regionale Verteilung des Restverfüllvolumens auf DK 0- und DK I-Deponien. Schleswig-Holstein sowie Bayern lassen den zukünftigen Deponiebedarf derzeit untersuchen. Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein- Westfalen hat im Rahmen einer aktuellen Studie den Bedarf an DK I-Deponiekapazitäten durch Prognos und INFA abschätzen lassen.

Prognos und INFA haben für das Land Nordrhein-Westfalen eine Bedarfsanalyse für DK I-Deponien durchgeführt, bei der die Aufkommen mineralischer Materialien berücksichtigt wurden, die auf Deponien entsorgt (verwertet und beseitigt) oder außerhalb von Deponien verwertet werden und infolge veränderter (rechtlicher) Rahmenbedingungen zukünftig möglicherweise auf Deponien zu entsorgen sind. Die Mengen dieser mineralischen Materialien wurden in verschiedenen Szenarien fortgeschrieben, die sowohl den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als auch den rechtlichen und technischen Entwicklungen Rechnung tragen. Die Auswirkungen auf den zukünftigen Bedarf an Deponien wurden untersucht. Wesentliches Ergebnis war, dass die vorhandenen DK I-Deponievolumina im bevölkerungsreichsten Land Nordrhein-Westfalen bereits in 5 Jahren verfüllt sein werden. Und selbst bei Realisierung aller bekannten Planungen verlängere sich die Restlaufzeit nur auf ca. 13 Jahre.



Copyright: © Wasteconsult International
Quelle: Praxistagung 2014 (Dezember 2014)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Thorsten Thörner
Dipl.-Biol. Sigrid Hams
 
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