Erdverlegte Kabel zur Anbindung des Offshore-Windparks DolWin3

Wenn die auf dem Meer erzeugte Energie von Offshore-Windanlagen an Land geht, beginnt das große Graben und Planen. Denn Umwelt- und Landschaftsschutz, Bauzeitenplanung und Ausführung erfordern ein akribisches Projektmanagement. Zur Anbindung des Windparks 'DolWin3' im südwestlichen Teil des deutschen Nordseegebiets werden insgesamt 79 km HGÜ-Kabel erdverlegt, davon rund 30 % im HDD-Verfahren. Was das im Alltag, bei der Planung und auf der Baustelle bedeutet, welche Herausforderungen zu bewältigen sind und wie das Projekt technisch umgesetzt wird, vermittelt dieser Praxisbericht.

DolWin3 ist das dritte Netzanschlusssystem im DolWin-Cluster mit einer Kapazität von 900 Megawatt. Der in den Windparks auf See erzeugte Wechselstrom wird in der seeseitigen Konverterplattform DolWin gamma des Übertragungsnetzbetreibers TenneT in Gleichstrom umgewandelt und an Land transportiert, um eine möglichst verlustfreie Stromübertragung von See an Land über große Entfernungen hinweg zu erzielen. Nach der Anlandung des Seekabels in Hamswehrum nahe Emden wird die Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) bis zum Umspannwerk Dörpen/West geführt. Dort wird der Gleichstrom im landseitigen Konverter wieder in Wechselstrom umgewandelt und ins deutsche Übertragungsnetz gespeist. Bis die grüne Energie dort ankommt, muss einiges an Boden bewegt werden. Die gesamte Landstrecke über 79 km wird erdverlegt, Querungen werden überwiegend in HDD-Bohrtechnik durchgeführt.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 12 - 2014 (Dezember 2014)
Seiten: 6
Preis: € 6,00
Autor: Günter Albers
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'