Das stoffl iche Recycling von Kunststoffen beschränkt sich derzeit auf solche Fraktionen, die herstellungsbedingt bereits sortenrein und vergleichsweise sauber anfallen. Der überwiegende Anteil an Kunststoffabfällen, insbesondere aus dem Verpackungsbereich, wird in Österreich derzeit thermisch verwertet. Um die stoffliche Recyclingquote von Kunststoffen zu erhöhen, wurde ein thermochemisches Konversionsverfahren entwickelt, das ausgehend von einer Polyolefi n-reichen Kunststofffraktion petrochemische Zwischenprodukte erzeugt, die in einer konventionellen Raffinerie zu verkaufsfähigen Produkten aufgearbeitet werden.
Der effiziente Umgang mit beschränkten Energie- und Rohstoffressourcen räumt der stofflichen Verwertung von Abfällen in modernen Abfallwirtschaften einen hohen Stellenwert ein. Mit der Umsetzung der EU-Abfallrahmenrichtlinie in Österreich im Jahr 2011 (AWG-Novelle 2010), die gemäß ihres hierarchischen Aufbaus die stoffliche Verwertung von Abfällen klar vor der energetischen Nutzung und der Deponierung sieht, ist der zukünftige Weg der Abfallwirtschaft hin zu einer effizienten Energie- und Ressourcenwirtschaft vorgezeichnet. Auch in Ländern wie Österreich, die über hoch entwickelte und funktionierende abfallwirtschaftliche Systeme verfügen, in denen eine direkte Deponierung von Kunststoffabfällen verboten ist, ist insbesondere bei der stofflichen Verwertung von Kunststoffabfällen noch großes Potenzial vorhanden. Derzeit werden allein im Verpackungsbereich rund 2/3 der eingesetzten Kunststoffe, beispielsweise als Ersatzbrennstoffe, verbrannt und nur 1/3 stofflich verwertet. Im Sinne einer verbesserten Ressourceneffi zienz ist eine stoffl iche Verwertung dieser Abfälle vorzuziehen,die jedoch meist daran scheitert, dass die Abfälle nicht sortenrein und für ein werkstoffliches Recycling auch nicht sauber genug anfallen. Darüber hinaus setzt eine erfolgreiche Implementierung stofflicher Recyclingverfahren für Kunststoffe auch die Anrechenbarkeit des Feedstockrecyclings für die Quote der stofflichen Verwertung voraus, was derzeit nicht ohne weiteres vorausgesetzt werden kann.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2014 (November 2014) |
Seiten: | 27 |
Preis: | € 12,00 |
Autor: | Markus Lehner Wolfgang Hofer |
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