Im Sinn einer nachhaltigen Streckenbewirtschaftung entschloss sich die ÖBB, einen Dieselschaden auf dem Gelände des ehemaligen Südbahnhofs im Zuge der Errichtung des neuen Wiener Hauptbahnhofs umfassend zu beseitigen. Hierfür wurden zunächst etwa 4.500 m³ schadstoffhaltiges Bodenmaterial ausgegraben und fachgerecht entsorgt. Die restlichen Bodenbereiche wurden durch eine In-Situ-Sanierung gereinigt. Da lediglich ein schmales Zeitfenster bis zur Errichtung des neue Hauptbahnhofs zur Verfügung stand, bot sich der kombinierte Einsatz von hydraulischen und biologischen Reinigungsverfahren an. Mittels eines 'Pump and Treats†wurden in erster Linie die belasteten Grundwässer durch Wasserentnahme aus neu errichteten Brunnen gesichert sowie der sich am Grundwasser befindliche Diesel abgepumt und einer gesonderten Verwertung zugeführt, wodurch insgesamt rund 20.500 Liter reiner Diesel aus dem Grundwasser entfernt werden konnten. Die verbleibenden Anteile an Diesel im Boden, wurden biologisch im Boden abgebaut.
Sieben Kopfbahnhöfe sind in Wien, der ehemaligen Reichshauptstadt im Zentrum der Monarchie im Laufe der Geschichte entstanden. Wegen der hohen innerstädtischen Bodenpreise, der geringeren Zahl belästigter Anrainer und der topografischen Verhältnisse wurden sie außer halb der Stadt oder in Stadtrandgebieten errichtet. Aber schon seit etwa den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts gab es die Diskussion, diese Bahnhöfe in einem 'Centralbahnhof' zusammenzulegen. Mehr als ein Jahrhundert später, nach Ostöffnung und EU-Beitritt war es endlich soweit. Am Standort der bisherigen Kopfbahnhöfe der Süd- und der Ostbahn, die seit den fünfziger Jahrendes vorigen Jahrhunderts in einem Aufnahmegebäude als Doppelkopfbahnhof endeten, sollte ein Durchgangsbahnhof entstehen. Mit Einbindung der Westbahn über den Lainzer Tunnel über dem Vorbahnhof Meidling können von diesem neuen Hauptbahnhof aus alle Richtungen und alle österreichischen Nachbarländer von Wien aus erreicht werden. Schrittweise änderte sich die Konzeption des Hauptbahnhofs vom reinen Nahverkehrsbahnhof über ein Infrastrukturprojekt, das die Anforderungen des städtischen Umfeldes berücksichtigt, zu einem Gesamtprojekt, in dem Bahn-Infrastruktur und Stadtentwicklung einander wechselseitig bedingen. Was das Projekt Hauptbahnhof überhaupt erst möglich machte, ist sein Hybridcharakter als Eisenbahn-, Immobilien- und Stadtentwicklungsprojekt. Dies wurde im Jahr 2003 samt Finanzierungsschlüssel in einem von Bund, Stadt Wien und ÖBB unterzeichneten 'Letter of Intent'festgehalten. Damit war der Startschuss für die derzeit spektakulärste Baustelle in Wien und
das größte innerstädtische Investitionsprojekt der ÖBB gefallen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2014 (November 2014) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Judith Engel Hans-Peter Weiss |
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