Die Deponie Pill in Tirol ist eine in der Nachsorge befi ndliche Deponie von ca. 18 ha Fläche, die durch eine Belüftung des Deponiekörpers saniert wird. Das Sanierungsziel ist die Reduzierung der Ammoniumbelastung im Grundwasser. Das Besondere besteht darin, dass die Belüftung so geplant wurde, dass sich die ungesättigte Bodenzone und der Deponieinhalt wie ein biologischer Festbettreaktor verhalten und die Deponieoberfläche selbst einen Biofilter für die austretende Porenluft darstellt.
Das Sicherungssystem mit dem besten Preisleistungsverhältnis wurde im Rahmen eines Variantenvergleichs auf der Grundlage der Emissionsprognose ausgewählt. Der Grundwasserschaden war durch eine hohe Ammoniumbelastung von bis zu 20 mg/l verursacht. Andere Stoffe waren dagegen kaum auffällig. Das Ammonium entsteht im Deponiekörper bei der anaeroben Umsetzungvon organischen Stoffen. Deshalb bot sich in diesem Fall eine Belüftung des Deponiekörpers an, um die im Deponiekörper vorhandenen, biologisch abbaubaren Stickstoffverbindungen zuoxidieren. Ist der organisch verfügbare Stickstoff im System umgesetzt, ist eine anaerobe Umwandlung der im Deponiekörper vorhandenen Kohlenstoffverbindungen mit der Bildung von Ammonium nicht mehr möglich. Aus den Messungen anlässlich der Brunnenbohrungen wurde der biologisch abbaubare Stickstoff mit ca. 230 Mg ermittelt, der als Ursache für die Grundwasserbelastung durch Ammonium bewertet wurde.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2014 (November 2014) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Dr. Ing. Klemens Finsterwalder |
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