Emissionen, die aus in der Stilllegungsphase befindlichen Siedlungsabfalldeponien und Altablagerungen in die Umwelt gelangen, werden maßgeblich durch den Gehalt und die Stabilität der organischen Substanz des abgelagerten Abfalls und durch die im Deponiekörper vorherrschenden Milieubedingungen bestimmt. Eine Möglichkeit zur Minimierung dieser Emissionen und zur Stabilisierung der verbliebenen Restorganik stellt die In-Situ Aerobisierung dar. In diesem Artikel werden kurz die wesentlichsten Erkenntnisse betreff Veränderung des abgelagerten Feststoffes nach fünf Jahren Deponiebelüftung einer der ersten großtechnischen In-situ Stabilisierung einer Siedlungsabfalldeponie in Österreich dargestellt und mit den begleitenden Laboruntersuchungen des Abfallmaterials verglichen.
Die Deponierung organikhaltiger Abfälle stellt weltweit ein großes umweltrelevantes Problem dar. Die EU gibt daher in der Richtlinie über Abfalldeponien (1999/31/EG) vor, dass die abzulagernde Menge an biologisch abbaubaren Abfällen schrittweise bis zum Jahr 2016 zu reduzieren ist, um 'das Entstehen von Methangas in Deponien und somit die Erwärmung der Erdatmosphäre einzudämmen'. Einige Mitgliedsstaaten (z.B. Österreich, Deutschland, Niederlande) haben diese Forderung aufgrund strenger Behandlungs- bzw. Konditionierungsvorschriften für abzulagernde Abfälle bereits auf nationaler Ebene erfüllt. Bei älteren Ablagerungen, welche vorwiegend mit unbehandelten Siedlungsabfällen verfüllt wurden, müssen andere Wege beschritten werden. Biologische Prozesse im Deponiekörper unter anaeroben Bedingungen verursachen Emissionen, die maßgeblich vom Gehalt und Reaktivität der organischen Substanz und von den vorherrschenden Milieubedingungen im Deponiekörper bestimmt werden. Das entstehende Sickerwasser und Deponiegas muss meist über lange Zeiträume erfasst und behandelt werden, womit ein entsprechender finanzieller Aufwand verbunden ist. Die EU-Richtlinie gibt einen Mindestzeitraum von 30 Jahren vor, für die zumindest finanzielle Rückstellung zu leisten ist, um im Bedarfsfall Maßnahmen setzen zu können. Prognosen für die erforderliche Dauer der Nachsorge für 'Hausmülldeponien' reichen jedoch von einigen Jahrzehnten bis weit über 200 Jahre.
| Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
| Quelle: | Depotech 2014 (November 2014) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 3,00 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Dr. Marion Huber-Humer Marlies Hrad Dipl.-Ing. Sabine Lenz |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.