Die mechanische Aufbereitung organischer Abfälle für die biologische Verwertung umfasst im Allgemeinen eine Zerkleinerung des Abfalls und eine Abtrennung der Störstoffe. Eine effiziente Abtrennung von Störstoffen aus organischen Abfällen stellt auf Grund des hohen Feuchtigkeitsgehaltes und der Verklebung insbesondere der Kunststoffe mit den restlichen Abfällen eine besondere Herausforderung dar. Eine weitere Schwierigkeit bei der mechanischen Aufbereitung organischer Abfälle sind darin enthaltene verpackte Lebensmittel. Sind diese im Abfall vorhanden, muss die Zerkleinerung des Abfalls vor der Abtrennung der Störstoffe erfolgen, was eine Mitzerkleinerung der Störstoffe bedeutet und eine anschließende Abtrennung weiter erschwert. Eine Möglichkeit organische Abfälle mechanisch aufzubereiten, stellen Abfallpressen dar.
Bevor organische Abfälle aus der Getrenntsammlung biologisch behandelt werden, erfolgt in der Regel eine mechanische Aufbereitung mit dem Ziel Fehlwürfe auszusortieren, Plastiksäcke und anderes Verpackungsmaterial zu öffnen und zu entfernen, die Partikelgröße für eine verbesserte Bioverfügbarkeit zu verringern und eine Durchmischung der Abfälle zu ermöglichen (Bernstadet al. 2013). Eine ausreichende Abtrennung der Störstoffe ist sowohl im Hinblick auf eine weitere, möglichst störungsfreie, biologische Behandlung als auch zur Sicherstellung einer entsprechenden Kompost- bzw. Gärrestqualität wichtig. Bei einer Vergärung von Bioabfällen können Störstoffe wie Glas oder Stein zu Verschleiß an Anlagenteilen wie Pumpen beitragen, Rohrleitungen verlegen oder zur Ablagerungen im Faulraum und damit zu einer Reduzierung des nutzbaren Reaktorvolumens führen (Kranert et al. 2002). Die in Österreich bzw. Deutschland gesetzlichen Grenzwerte an Störstoffen in Kompost bzw. Gärresten zur landwirtschaftlichen Nutzung sind in Tab. 1 dargestellt. Die effiziente Abtrennung von Störstoffen aus organischen Abfällen stellt auf Grund des höhen Anteils feuchter Bestandteile in organischen Abfällen eine besondere Herausforderung dar. Speziell aus Bioabfällen lassen sich Störstoffe auf Grund der feuchten und klebrigen Beschaffenheit des Materials schwer entfernen oder es kommt zu Fehlsortierungen bedingt durch Organik, die an Störstoffen haftend mit aussortiert wird und damit für die biologische Behandlung verloren geht. Eine weitere Schwierigkeit bei der mechanischen Aufbereitung organischer Abfälle sind darin enthaltene verpackte Lebensmittel. Sind diese im Abfall vorhanden, muss die Zerkleinerung des Abfalls vor der Abtrennung der Störstoffe erfolgen, was eine Mitzerkleinerung der Störstoffe bedeutet und eine anschließende Abtrennung weiter erschwert.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2014 (November 2014) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Wolfgang Müller Univ.-Prof. Dr.-Ing. Anke Bockreis Anna Jank |
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