Fahrlässige Chancen-Verwertung: Steigerung der Energieeffizienz in der Industrie tut not
Um zwei Drittel ließe sich der Energiebedarf EU-weit bis 2050 senken. Dieses enorme Sparpotential im Wert von rund 500 Mrd. Euro liegt jedoch noch weitgehend brach - bei privaten Haushalten ebenso wie in Industrie und Gewerbe. Es kann nur durch ein durchgängiges konsequentes Energiemanagement erschlossen werden. Ein lukratives Arbeitsfeld für die Industrieservice-Branche.

(24.11.2014) Das Energiekonzept 2050 der Bundesregierung folgt einer Doppelstrategie. Durch eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz soll zu allererst der Energieverbrauch gesenkt werden. Und der dann noch verbleibende Bedarf soll künftig weitgehend durch erneuerbare Energien gedeckt werden. So der Plan. Damit will man ambitionierte Ziele erreichen. So sollen die Emissionen von Treibhausgasen (THG) bis 2020 um 40 Prozent und bis 2050 schrittweise um bis zu 95 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Hierzu soll bis 2020 der Anteil erneuerbarer Energien etwa aus Wind, Wasser, Sonne oder Biomasse am Endenergieverbrauch 18 Prozent erreichen, um bis 2050 auf 60 Prozent zu steigen. Und nicht zuletzt soll der Primärenergieverbrauch bis 2020 um 20 Prozent und bis 2050 um 50 Prozent gegenüber 2008 sinken. Zudem sieht die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung vor, die Energieproduktivität - gemessen als preisbereinigtes Brutto-Inlandsprodukt (BIP) je Einheit Primärenergieverbrauch - bis zum Jahr 2020 gegenüber 1990 zu verdoppeln.
Teil zwei der Doppelstrategie - Ausbau der erneuerbaren Energiequellen - ist auf einem guten Weg. 2013 deckten sie bereits 12 Prozent des Endenergiebedarfs. Allein am Stromverbrauch waren die Erneuerbaren schon zu einem Viertel beteiligt. Nicht so rosig sieht es bei der Verbesserung der Energieeffizienz aus. Zwar hat sich nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) die Energieproduktivität in Deutschland von 1990 bis 2013, nach gut zwei Dritteln des Wegs, um 45,5 Prozent erhöht...
Unternehmen, Behörden + Verbände: Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, Bundesumweltministerium (BMU), Deutsche Energieagentur (dena)
Autorenhinweis: Heinz-Wilhelm Simon, Berlin
Foto: Didi01/pixelio.de
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