Einsatz eines Luftherdes zur trockenen Aufbereitung von bei der Verbundstoffaufbereitung anfallenden Feinfraktionen

Für die Aufbereitung von bei der Zerkleinerung von metallischen Verbundstoffen entstehenden Feinfraktionen liegt sowohl aus aufbereitungstechnischer als auch betriebswirtschaftlicher Sicht ein gesteigertes Interesse vor, ein auf die Anforderungen dieser speziellen Restfraktionen zugeschnittenes Aufbereitungskonzept zu entwickeln. Da die Aufbereitung in trockener Betriebsweise zu erfolgen hat, stellen insbesondere die zur Bildung hochvoluminöser Bausche neigenden Kunststoffanteile sowie das breite Partikelgrößen- wie auch Dichtespektrum dieser Feinfraktionen eine Herausforderung an die Verarbeitung ebenderselben zu qualitativ hochwertigen Sekundärrohstoffprodukten dar.

Bei der Aufbereitung von metallischen Verbundstoffen kommt der Zerkleinerung zur Erlangung ausreichender Aufschlussverhältnisse eine besondere Bedeutung zu. Diese wird aus technischen und ökonomischen Gründen in aller Regel in mehreren, in Serie geschalteten Zerkleinerungsschritten- z.B. bestehend aus Guillotinescheren, Rotorscheren und Schneidmühlen - durchgeführt. Dabei fallen im Zuge dieser Zerkleinerungsvorgänge beträchtliche Mengen an Feinfraktionen an, welche mit den gegenwärtig etablierten Sortierprozessen nicht oder nur mit erheblichem Aufwand (und daher gegenwärtig nicht wirtschaftlich) verarbeitet werden können. Darüber hinaus sind bei deren Aufbereitung z.T. schwer beherrschbare Probleme beim Materialtransport zu beobachten (z.B.: Materialverfestigungen in Rohrleitungen, etc.), von den mit sinkender Partikelgröße schwieriger werdenden Verhältnissen hinsichtlich Sortiereffizienz und -güte ganz abgesehen. Diese Feinfraktionen fallen in Mengenanteilen von etwa 10-20 Masse-% bei der Absaugung der Aggregate und/oder im Zuge eines Klassierschrittes an und werden hierauf einer thermischen Verwertung zugeführt. Neben den für die thermische Verwertung bekannten Nachteilen(z.B.: belastete Verbrennungsrückstände, kostenintensive Abgasreinigung, geringe öffentliche Akzeptanz, etc.) gehen so auch Wertstoffe (etwa Nichteisenmetalle) verloren, welche nur durchhohen Aufwand aus der Verbrennungsschlacke rückgewonnen werden könnten. So liegt der Masseanteilan Nichteisenmetallen in den diskutierten Feinfraktionen am Beispiel einer Kabelschrottaufbereitungsanlage je nach gewähltem Aufbereitungsgang und dessen Betriebsweise zwischen 1,5 % und 3 % bezogen auf die Aufgabe. (Martens 2011, Kraume 2004)



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2014 (November 2014)
Seiten: 15
Preis: € 6,00
Autor: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. mont. Helmut Flachberger
Helmut Tröbinger
Hubert A. Schwarz
 
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