In der energieintensiven Zementindustrie werden seit vielen Jahren Ersatzbrennstoffe eingesetzt, vorrangig aus Gründen der Kostensenkung. Während noch vor einiger Zeit Ersatzbrennstoffe gegen Zuzahlung oder zumindest nahezu kostenfrei den Weg in die Drehrohröfen fanden, findet zwischenzeitlich eine Preisbildung entsprechend der Marktsituation statt. Diese Marktsituation führt in der Zementindustrie dazu, die Schwierigkeiten und Probleme, die mit der Handhabung von Ersatzbrennstoffen einhergehen, verstärkt wahrzunehmen und gegen den Einsatz fossiler Brennstoffe abzuwägen. Neben den Problemen, die bei Transport und Lagerung von EBS auftreten, stellen vor allem die Dosierungen dieser Brennstoffe und die Anlagentechnik das Bedienpersonal vor große Herausforderungen.
Dies hat unter anderem seine Ursache darin, dass der Begriff des Ersatzbrennstoffes nicht normiert oder verbindlich definiert ist. Ersatzbrennstoffe können biogenen Ursprungs, z. B. Kaffee- oder Reishülsen aber auch eine Mischung aus sehr unterschiedlichen Abfällen sein. Seitens des Nutzers wird für die Beschreibung eines EBS oft nur die Energieerzeugung unter Kostensenkungsaspekten gesehen. Der Anbieter von EBS verwendet bei der Beschreibung seines Brennstoffes üblicherweise die abfallrechtlichen Definitionen. Beide Seiten vernachlässigen dabei die Sichtweise auf die Eigenschaften zur Beschreibung des Förder- und Dosierverhaltens derart unterschiedlicher Brennstoffe. Diese Anforderungen an Spezifikation und Anlagentechnik für die Dosierung von EBS werden im vorliegenden Beitrag aus der Position eines Anbieters für Förder- und Dosiertechnik als Erfahrungsbericht auch anhand von Fallbeispielen erläutert.
1 EINLEITUNG
Die Zementherstellung ist ein energieintensiver Prozess, der einem weltweiten Kostendruck ausgesetzt ist. Dies führt seit Jahren zu einer Verbreiterung der Energieträgerbasis von der teilweisen Ergänzung bis zum totalen Ersatz der Primärenergieträger durch Ersatzbrennstoffe (EBS). Aufgrund der strukturellen Andersartigkeit von EBS gegenüber fossilen Brennstoffen ist allerdings auch eine speziell zugeschnittene Dosiertechnik erforderlich, die den damit verbundenen besonderen Bedingungen gewachsen ist. Unterschiedliche Blickwinkel auf die erforderlichen Spezifikationen von Brennstofflieferanten, Zementwerken und Anlagenbauern können durch rechtzeitige Kommunikation und sichere vertragliche Konditionen neutralisiert werden und so zu reibungsarmen Produktionsabläufen führen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2014 (November 2014) |
Seiten: | 31 |
Preis: | € 12,00 |
Autor: | Ulrich Pflaumann |
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