Qualitätssicherung von Ersatzbrennstoffen für die Zementindustrie am Beispiel der Produktionsanlage ThermoTeam

Der Einsatz von Ersatzbrennstoffen (EBS) in der Zementindustrie ist in einem abfallwirtschaftlich hoch entwickelten Land wie Österreich Stand der Technik und besitzt eine lange Tradition. In den letzten Jahren hat die Qualitätssicherung von EBS bedingt durch die Verschärfung gesetzlicher Rahmenbedingungen immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die größte Österreichische Ersatzbrennstoffproduktionsanlage ThermoTeam wurde mit Mai 2012 um eine Ausschleusungsanlage (PET- und PVC Aussortierung) auf Basis der Nahinfrarot- Technologie erweitert. Im Zuge eines Forschungsprojektes lag neben der Überprüfung der Arbeitsweise der installierten Anlage ein Schwerpunkt auf der Erarbeitung eines praktikablen rechtskonformen Probenahmekonzeptes sowie einer kundenspezifischen Identifikation hinsichtlich u.a. Chlorgehalt der angelieferten Abfallströme.

Das Unternehmen ThermoTeam Alternativbrennstoffverwertungs GmbH betreibt seit Mitte 2003 die größte österreichische EBS- Produktionsanlage, welche die Zementwerke Retznei und Mannersdorf mit spezifisch Aufbereitetem Substitut Brennstoff (ASB) versorgt. Mit Mai 2012 wurde eine neue Ausschleusungsanlage auf Basis der Nahinfrarot- Technologie installiert. Die Anlage ist zweistufig aufgebaut und dient zur Ausschleusung von PVC, PET, usw. aus dem Materialstrom. Die Anlage gewährleistet eine Abscheidung bei einer maximalen Durchsatzleistung von 15 Tonnen/Stunde. Ziel dieser Neuinvestition ist die Rückgewinnung von Wertstoffen (d.h. PET) für eine anschließende stoffliche Verwertung sowie die Herstellung eines in der Qualität (d.h. geringerer Chloranteil) verbesserten ASB, welcher die Qualitätsanforderungen der Kunden u.a. hinsichtlich Chlorgehalt und Heizwert erfüllt. Produktion eines schadstoffminimierten und gleichzeitig wertstoffoptimierten ASB, welcher die Qualitätsanforderungen der Kunden u.a. hinsichtlich Chlorgehalt und Heizwert erfüllt. Der Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft wurde im Zuge eines Projektes mit der u.a. Überprüfung der Funktionalität der Anlage im laufenden Realbetrieb betraut. Ein spezifisches Ziel des Projektes, welches im vorliegenden Paper näher vorgestellt wird, ist die Erarbeitung eines rechtskonformen Qualitätssicherungskonzeptes sowie eine kundenspezifische Überprüfung der angelieferten Abfallqualitäten hinsichtlich u.a. Chlorgehalt.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2014 (November 2014)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Dipl.-Ing. Dr. mont. Renato Sarc
Dipl.-Ing. (FH) Josef Adam
Alexander Curtis
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.