Als wichtigstes Koferment zur Gülle hat sich die Maissilage mit ihren hohen spezifischen Gasausbeuten, hohen Methanhektarerträgen und einer guten Wirtschaftlichkeit durchgesetzt. Aufgrund der vielfachen Kritik hinsichtlich des regional übermäßigen Maisanbaus und der Flächenkonkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion nahmen in den letzten Jahren Bemühungen zu, alternative Substrate wie Getreideganzpflanzen Zuckerrüben oder bisher wenig bekannte Pflanzen wie die durchwachsene Silphie für den Einsatz in der Biogaserzeugung zu prüfen. Als Alternative ist auch immer wieder Gras bzw. Grassilage im Gespräch. Zwar hat sich gezeigt, dass Grünlandaufwüchse bzw. Grassilagen grundsätzlich als Kosubstrat für Biogasanlagen geeignet sind. Hinsichtlich der unterschiedlichen Grasqualitäten und deren Biogaspotenzial besteht jedoch Untersuchungsbedarf.
Das Biogasertragspotenzial wird bei Grasaufwüchsen im Wesentlichen durch den Trockenmasseertrag bestimmt. Im Rahmen des EVAII-Projektes wurden am Standort Dummerstorf mit fünf verschiedenen Gräsermischungen über drei zum Teil sehr trockene Vegetationsjahre jährliche Trockenmasseerträge zwischen 62 und 122 dt TM/ha erzielt. Dabei erbrachte eine 5-Schnittnutzung gegenüber einer späteren 3-Schnittnutzung nicht in jedem Jahr und bei allen Mischungen Vorteile. Die in den Mischungen AM1 und AM3 durchgeführten Batchversuche ergaben Methanausbeuten im Bereich von 206 bis 404 lN/kg oTS. Die resultierenden Methanerträge pro Hektar ergaben eine große Spannbreite von 1.689 bis 3.573 m3/ha. Eine reduzierte Nutzungsintensität führte nicht immer zu verminderten Methanerträgen/Hektar.
Darüber hinaus wurden ergänzende Batch-Untersuchungen an der Universität Rostock in den Frischaufwüchsen sowie entsprechenden Weckglassilagen der Ansaatmischungen AM2 und AM4 durchgeführt. In den Grassilagen wurde mit Methanausbeuten zwischen 195 bis 337 lN/kg oTS eine etwas größere Spannbreite als im Ausgangsmaterial festgestellt. Eine vergleichende Kalkulation der potenziellen Methanausbeute nach Weißbach (2008, 2009) auf Basis der FoTS ergab durchgehend höhere Werte mit geringerer Streuung als in den Batchuntersuchungen ermittelt. Die zusätzlich nach BASERGA (1998) kalkulierte Biogasausbeute lag näher bei den Batchergebnissen als das mittels FoTS kalkulierte Potenzial.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 8. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2014) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. agr. Antje Priepke Dr. Heidi Jänicke Inge Böttcher |
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