Holzvergaser im kleinen Leistungsbereich bis 250 kWel. - Stand der Technik, Wirtschaftlichkeit und Best-Practice-Beispiele

Die Entwicklung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien (EE) ist in den letzten Jahren in Deutschland ausgesprochen dynamisch gewesen. Das EEG hat sich bisher zu einer Erfolgsgeschichte auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Energiewende entwickelt.
Insbesondere im Bereich der Biomasse sind heute Technologien bekannt, die neben Strom auch Wärme erzeugen und damit beide Energieformen gleichzeitig nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bereit stellen können. Seit etwa 3 Jahren hat hier bei den Festbrennstoffen eine interessante Technologie auf sich aufmerksam gemacht: die Holzvergasung, basierend auf fester Biomasse wie Holzhackschnitzel und Holzpellets.

In Bayern wurde 2013 ein Förderprogramm aufgelegt, das die Entwicklung hoch effizienter, dezentraler Konzepte im Sektor der KWK auf Basis kleiner Holzvergaser bis zu 250 KWel. mit Investitionszulagen fördert.

Bis zu 32 Anlagen - je 8 in 4 Größenklassen - werden gefördert, sofern das eingereichte Konzept als technisch ausgereift, hoch effizient und wirtschaftlich tragfähig eingestuft wird. Die Betreiber der ausgewählten Anlagen müssen im Gegenzug für die ausgereichten Zuschüsse über 8 Jahre detaillierte technische und wirtschaftliche Betriebsdaten dokumentieren und für eine Evaluierung zur Verfügung stellen. C.A.R.M.E.N. ist für das Auswahlverfahren und die Auswertung der Daten verantwortlich.

Aus den bisher eingereichten Konzepten wird ersichtlich, dass die Holzvergasung als wärmegeführte KWK - Einheit auf der Basis hochwertiger Holzbrennstoffe (NawaRo) eine verfügbare und wirtschaftlich interessante Alternative für Kommunen (Nahwärmenetze), die Industrie (Prozesswärme) und im Dienstleistungssektor (z.B. Hotel- und Gaststättengewerbe) sein kann.

Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist oder im Eigenverbrauch genutzt. Die gleichzeitig erzeugte Wärme ersetzt fossile Brennstoffe. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg hin zur Energiewende.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 8. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2014)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Christian Letalik
 
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