Nutzung regional anfallender Biomasse zur Wärme- und Stromversorgung im innerstädtischen Bereich

Die städtischen Grünabfälle in Magdeburg stellen aus bioökonomischen Gesichtspunkten ein hohes Potential dar, welches bisher regional energetisch ungenutzt blieb. Zur Eröffnung neuer Nutzungspfade zur kommunalen Bereitstellung von Wärme und Elektrizität wurden die Möglichkeiten sowie die geeignete Technologie zur energetischen Nutzbarmachung der biogenen Reststoffe untersucht. Auf Grund der betriebstechnischen Vorzüge wurde die Wirbelschichtfeuerung in Kombination mit einem ORC-Modul (Organic Rankine Cycle) als Vorzugsvariante identifiziert.

Obwohl große Mengen an städtischen Grünabfällen als Brennstoff nutzbar wären, kommt die tatsächliche Verwertung technisch nur zögerlich voran. Die Ursachen dafür liegen vorrangig in der Inhomogenität des Brennstoffs hinsichtlich Stückigkeit und Wassergehalt, die möglichen Halogenemissionen sowie ein ggf. problematisches Ascheschmelzverhalten beim Einsatz in Feuerungsanlagen. Zur Schaffung solcher alternativen Wertschöpfungsketten werden am Fraunhofer- Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF Magdeburg innovative Feuerungskonzepte sowie Systeme zur Kraft-Wärme-Kopplung entwickelt und optimiert. Eines dieser Konzepte zur Nutzung regional anfallender Biomasse zur möglichen Wärme- und Stromversorgung im innerstädtischen Bereich wurde im Rahmen der Förderinitiative 'EnEff:Stadt' (energieeffiziente Stadt) als Teilprojekt 'KWK-Modellvorhaben' des Umsetzungskonzeptes MD-E4 (Magdeburg Energie- Effiziente Stadt - Modellstadt für Erneuerbare Energien), beginnend mit einer Potentialerhebung, über eine Machbarkeitsstudie bis hin zu einer Vorplanung einer Wirbelschichtfeueranlage mit gekoppeltem ORC-Modul, entwickelt.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 8. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2014)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Carsten Keichel
M. Sc. Dipl.-Ing. (FH) Patric Heidecke
Dr.-Ing. Matthias Gohla
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.