Hydrolysecontainer - flexible Anlagenkomponente zur Steigerung der Substratausnutzung in Biogasanlagen

Biogas nimmt eine wichtige Rolle im Energiemix ein. Als bisher einzige speicherbare Energiequelle unter den erneuerbaren Energien, kann es flexibel dem schwankenden Energiebedarf entsprechend verwertet werden. Aus diesem Grund und um den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung bis zum Jahr 2030 auf 50 % zu erhöhen (EEG 2012), ist ein weiterer Ausbau der Biogasproduktion unerlässlich. Seit der Einführung des EEG 2012 ist aufgrund stark veränderter Rahmenbedingungen ein Rückgang des Anlagenzubaus festzustellen. Die Chancen für einen weiteren Ausbau der Biogasproduktion liegen daher in der Optimierung und Effizienzsteigerung bestehender Anlagen sowie in der Entwicklung bedarfsangepasster Konzepte für Neuanlagen.

Das Innovations- und Bildungszentrum Hohen Luckow e.V., die Firma STEROS GmbH und die Universität Rostock (Professur für Tierhaltung und Verfahrenstechnik) entwickeln derzeit eine nachrüstbare Anlagenkomponente, die es ermöglicht schwer umsetzbare Substrate effektiver zu Biogas zu vergären, die Gasausbeute zu erhöhen und den notwendigen Biomassebedarf zu reduzieren. Im Fokus steht die Entwicklung einer effizienteren Hydrolyse-/Acidogenesestufe mit einer erwarteten Effizienzsteigerung von ca. 10%. Die Trennung der Phasen erfolgt dabei nicht nur für die Substrat-, sondern auch für die Gasströme, um höhere Methananteile im Fermenter zu generieren. Zudem soll die Biogasmenge durch eine zeitlich angepasste Fütterung mit aufgeschlossenem Hydrolysat positiv beeinflusst werden, um auf diese Weise dem schwankenden Energiebedarf zu entsprechen. Die Hydrolyse-/ Acidogenesestufe wird in einen Standartcontainer integriert, der an bestehenden Biogasanlagen nachgerüstet bzw. in Neukonzepte integriert werden kann. Die Anlagekomponente ist kompakt aufgebaut und flexibel einsetzbar. Das Vorhaben wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Förderprogramm 'Energetische Biomassenutzung' gefördert.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 8. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2014)
Seiten: 7
Preis: € 3,50
Autor: M. Sc. Jessica Hudde
Dipl.-Ing. Maik Orth
Dr. agr. Denny Wiedow
Dr. Jörg Burgstaler
Dipl.-Ing. Steffen Rosenbaum
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'