Viktor Kaplan - Höhen und Tiefen eines Erfinderlebens

'Die Natur enthüllt den Schleier ihrer Geheimnisse nur widerwillig und der Weg zum ersehnten Ziele ist mit Entbehrungen und zerstörten Hoffnungen hinreichend gekennzeichnet.' Mit diesen Worten quittierte der österreichische Erfinder Viktor Kaplan rückschauend 1925 die Entwicklung der nach ihm benannten Turbine. Zwei seiner Enkel nehmen das Jubiläum '100 Jahre Kaplan-Turbine' zum Anlass, die Höhen und Tiefen im Leben dieser großen Erfinderpersönlichkeit nachzuzeichnen.

'Liebe Oma, bitte schick‘ mir einen Opa" - dieser Satz fand sich in so manchem Schriftstück, das in den sechziger und frühen siebziger Jahren in Wien oder Graz aufgegeben wurde und an Frau Professor Margarethe Kaplan in Unterach am Attersee adressiert war. Mit einem Stoßseufzer wurde sodann von der betagten Empfängerin eine Tausendschillingnote in ein Kuvert gesteckt, ein liebevoll-ermahnendes Begleitschreiben beigefügt und beides umgehend einem offensichtlich wieder in finanziellen Nöten steckenden Enkelkind an seinen Studienort zugesandt.

Der eingangs zitierte Satz hatte bei uns dreizehn, in dieser Zeit noch in Ausbildung befindlichen Kindeskindern Professor Viktor Kaplans und seiner Frau Margarethe den Status eines geflügelten Wortes. Er war die Anspielung auf die Tatsache, dass die Republik Österreich in den Jahren 1962 bis 1972 einem der bislang wohl letzten großen Einzelerfinder symbolisch höchste Anerkennung zollte, indem sie das Portrait des Schöpfers der nach ihm benannten Turbine auf die eintausend Schillingnote setzte - und so wurde von uns Enkelkindern diese Banknote kurzerhand 'Opa" genannt.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 06/2014 (Juni 2014)
Seiten: 13
Preis: € 10,90
Autor: o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gerlind Weber
Dipl.-Ing. Dr. Gunter Weber
 
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