Andritz Hydro und die Kaplan-Turbine blicken auf eine fast hundertjährige gemeinsame Erfolgsgeschichte zurück. Noch heute basiert rund ein Viertel des Turbinengeschäfts auf Kaplan-Turbinen und jüngste Großprojekte sowie Modernisierungsaufträge für bestehende Anlagen zeugen von der ungebrochenen Attraktivität dieses Turbinentyps. Dank ihrer herausragenden Eigenschaften steht die Kaplan-Turbine aber auch stets für Innovation, sei es in der Entwicklung umweltfreundlicher Technologien ('Green Kaplan') oder im zukunftsträchtigen Bereich der Gezeitenenergie.
Die Kaplan-Turbine hat seit knapp hundert Jahren eine enorme Bedeutung für den Turbinenbau in unserem Unternehmen. Die heute unter dem einheitlichen Namen Andritz Hydro auftretende Gruppe blickt auf zahlreiche Vorgängergesellschaften zurück, zwei davon sind besonders stark mit den Anfängen dieser für die Wasser- und Energiewirtschaft so bedeutungsvollen Erfindung verbunden. Während auf der einen Seite Escher Wyss als Teil des 'Kaplan-Syndikats" mit Viktor Kaplan in langwierigen Patentstreitigkeiten lag, ermöglichte ihm ein anderer Teil der heutigen Firmengruppe - KMW (Karlstads Mekaniska Werkstad) - den industriellen Durchbruch: die Anlage Lilla Edet in Schweden, erbaut im Jahr 1926, war die erste leistungsstarke Kaplan-Turbine der Welt. Mit einem Durchmesser von 5,8 m, einer Fallhöhe von 6,5 m und 11 200 PS Leistung und einem überlegenen Wirkungsgradverlauf zählt sie zu den historisch wichtigsten Referenzen von Andritz Hydro.
In späterer Folge gelang es an der Genialität der Erfindung voll mit zu partizipieren. Ein Blick in die Turbinenreferenzliste zeigt, dass mit über 4 400 installierten Einheiten etwa ein Viertel der von Andritz Hydro ausgelieferten Maschinen auf Kaplan-Turbinen basiert. Die in dieser Sicht wesentlichsten Anlagen stammen von Schweizer Standorten (der ehemaligen Gesellschaften Escher Wyss, Sulzer, Vevey oder Charmilles), aus Schweden (KMW, Nohab, Waplan), dem GE Hydro Bereich (General Electric, Boving, Tampella) und Österreich (Andritz, Voest-Alpine, MCE, VA TECH).
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft 06/2014 (Juni 2014) |
| Seiten: | 5 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Markus Schneeberger |
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Barotrauma von Larven und Jungfischen bei der Turbinenpassage
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Mittels einer eigens konstruierten Barotraumakammer wurden unterschiedliche Larven- und Jungfischstadien repräsentativer europäischer Flussfischarten (Äsche, Flussbarsch, Nase, Rotauge) systematisch Druckverläufen ausgesetzt, welche in Turbinen von Laufwasserkraftwerken vorherrschen. Es wurden deutliche art- und stadienspezifische Unterschiede in den Mortalitätstraten festgestellt, wobei vor allem der Entwicklungsstatus und Typ der Schwimmblase einen wesentlichen Einfluss auf die Schädigungen unterschiedlicher Größenklassen und Arten hatte.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.
Die Gesetzentwürfe zur Umsetzung der Renewable Energy Directive (RED III) in deutsches Recht
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Der europäische Gesetzgeber hat Ende 2023 nach umfangreichen Verhandlungen die Novellierung der Erneuerbare- Energien-Richtlinie beschlossen. Die Änderungen durch die Richtlinie (EU) 2023/2413 (REDIII) sollen den beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien fördern, um die Treibhausgasemissionen im Energiesektor zu reduzieren.
Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.
Der Energiespeicher Riedl als Projekt von vorrangigem europäischem Interesse
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2023)
Das Pumpspeicherkraftwerk Energiespeicher Riedl mit einer Leistung von 300 MW befindet sich seit dem Jahr 2012 im Genehmigungsverfahren. Das Vorhaben wurde von der Europäischen Kommission mehrmals auf die unionsweite Liste der Projekte von gemeinsamem Interesse aufgenommen. Damit wird dem Projekt ein Vorrangstatus zuerkannt, der die Erforderlichkeit des Vorhabens in energiepolitischer und klimabezogener Hinsicht begründet.