Kohlenstoffreiche Böden haben eine besondere Bedeutung für den Klimaschutz. Als Grundlage für eine Klimaschutzstrategie wurde daher in Niedersachsen eine mittelmaßstäbige Karte der Böden mit hohen Kohlenstoffgehalten entwickelt. Diese Karte dient unter anderem dazu, die aktuellen Treibhausgasemissionen dieser Standorte darzustellen. Damit lassen sich Synergien und Antagonismen zwischen Klimaschutz, Naturschutz und Landnutzung ermitteln sowie regionale Schwerpunkte für Maßnahmen und Projektförderung darstellen.
Kohlenstoffreiche Böden haben eine besondere Bedeutung für den Klimaschutz. Der darin gespeicherte Kohlenstoff ist der Atmosphäre entzogen worden. Seine Freisetzung würde den Gehalt der Luft an Kohlendioxid, dem wichtigsten Treibhausgas, ansteigen lassen und die globale Erwärmung verstärken. Weltweit betrachtet ist der Boden der drittgrößte Kohlenstoffspeicher. Unter den kohlenstoffreichen Böden haben die Moore die größte Bedeutung. Nach den Berechnungen des Nationalen Treibhausgasinventarberichtes stellen sie die bedeutendste Einzelquelle für Treibhausgase außerhalb des Energiesektors, mit einem Anteil von gut vier Prozent an den deutschen Gesamtemissionen, dar. Global betrachtet nehmen Moore nur rund drei Prozent der Landesfläche ein, speichern aber etwa 30 % des Boden-Kohlenstoffs. Etwa 38 % der deutschen Moore und 70 % der Hochmoore liegen in Niedersachsen. Damit ist das Klima-und Bodenschutzpotenzial in diesem Bundesland besonders hoch.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 06/2014 (Juni 2014) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Lena Hübsch Dr. Heinrich Höper |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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