Mit einem einheitlichen Bilanzierungsansatz kann die CO2-Bilanz für alle wasserwirtschaftlichen Prozesse (Abwasser, Trinkwasser, Gewässer, Talsperren) ermittelt werden. Die Analyse zeigt: Die Reduzierung der Emissionen ist mehr als Energie sparen.
Die Klimapolitik steht vor der Herausforderung, dass die Treibhausgasemissionen (THG) der Industrieländer um 98 % reduziert werden müssen, um eine als gefährlich angesehene globale Temperaturerhöhung von über 2 °Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu vermeiden. Der Europäische Rat hat diesem Ziel im Oktober 2009 mit dem Vertrag von Lissabon politische Rückendeckung verliehen.Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwirtschaftsverbände in Nordrhein-Westfalen (agw) haben sich dieser Aufgabe im Bereich der Wasserwirtschaft gestellt und somit der Herausforderung, neue emissionsärmere Anlagen, Prozesse und Betriebsweisen zu finden. Eine Voraussetzung dafür ist, dass die Treibhausgasemissionen der Produkte und Prozesse bekannt sind. Eine CO2-Bilanz kann die diesbezügliche Klimaverträglichkeit transparent machen und als Grundlage dienen, Minderungspotenziale aufzuzeigen und zu erschließen.
Für Prozesse und Anlagen in der Wasserwirtschaft wurden bisher in Deutschland nur vereinzelt CO2-Bilanzen erstellt, bei denen es sich entweder um vorläufige Hochrechnungen oder um Einzelfälle handelt, die kaum mit anderen Anlagen vergleichbar sind. Daher wurde in Phase I dieses Projektes gemeinsam mit Verbänden der agw eine Methodik zur einheitlichen Bewertung wasserwirtschaftlicher Tätigkeitsfelder entwickelt und diese in Phase II für die Anforderungen in der Praxis validiert.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasser und Abfall 06/2014 (Juni 2014) |
| Seiten: | 5 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dr.-Ing. Kristoffer Genzowsky Dr.-Ing. Friedrich-Wilhelm Bolle Dipl.-Ing. Anja Rohn Dr.-Ing. Wolf Merkel |
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