Die lokalen Nährstoffkreisläufe können in Regionen mit großer Nutztierhaltung oft nicht mehr aufrecht erhalten werden. Festmist, Gülle und Jauche werden zum Problem. Aufbereitungsverfahren und Maschinentechnik stehen bereits zur Verfügung. Eine Entkopplung der Tierproduktion von der regional verfügbaren landwirtschaftlichen Nutzfläche mag technologisch darstellbar sein, zu klären bleibt die Frage, ob dies gesellschaftspolitisch erwünscht ist.
Die deutsche Landwirtschaft erzielt knapp die Hälfte ihres Produktionswertes von ca. 50 Mrd. Euro mit Produkten tierischen Ursprungs. Somit ist die Nutztierhaltung zur Nahrungsmittelproduktion in Deutschland von großer ökonomischer Bedeutung, wenngleich derzeit die Nachhaltigkeit der etablierten Produktionssysteme Gegenstand kontroverser Diskussionen ist. Als Nebenprodukt der Viehhaltung fallen Festmist, Gülle und Jauche an, die als sogenannte Wirtschaftsdünger zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit wieder auf landwirtschaftliche Nutzflächen aufgebracht werden. Durch die nach wie vor zunehmende regionale Konzentration von Viehzuchtbetrieben sowie anwachsende Betriebsgrößen können bisher ausgeglichene Nährstoffkreisläufe lokal nicht mehr aufrecht erhalten werden, so dass es in einigen Regionen Deutschlands sowie auch im benachbarten Ausland zu deutlichen Nährstoffüberschüssen kommt. Übersteigt die Applikation von Wirtschaftsdüngern auf landwirtschaftlichen Flächen den Nährstoffbedarf der Pflanzen, findet eine Verlagerung überschüssiger Nährstoffe aus dem Boden in Grund-oder Oberflächengewässer sowie in die Luft statt, was ökologische und wirtschaftliche Schäden zur Folge hat.
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| Quelle: | Wasser und Abfall 10/2014 (Oktober 2014) |
| Seiten: | 5 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Hinnerk Bormann Prof. Dr.-Ing. Michael Sievers |
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