Unabhängig von der Unternehmensgröße gelten für Wasserversorger in Deutschland die gleichen technischen Vorgaben und Anforderungen an die Trinkwasserqualität. Um eine sichere Wasserversorgung in den Bereichen der Ressource, der Anlagentechnik und des Betriebes zu gewährleisten, müssen alle Wasserversorgungunternehmen (WVU) nachhaltig und zukunftsorientiert handeln. Sich verändernde Randbedingungen wie der Klimawandel oder der demografische Wandel treffen kleinere WVU in besonderem Maße. Im Rahmen eines DVGW-Forschungsprojekts wurde eine Vorgehensweise zur eigenständigen Standortbestimmung kleiner WVU entwickelt und beispielhaft in Bayern angewendet.
In Deutschland gibt es gegenwärtig 6.065 Wasserversorgungsunternehmen (WVU), von denen 2.051 jährlich weniger als 100.000 m³ Trinkwasser an ihre Kunden abgeben. Zahlenmäßig stellen diese kleinen Wasserversorgungsunternehmen mit 33,8 Prozent aller Unternehmen in Deutschland eine große Gruppe dar. Für den DVGW ist dabei von Bedeutung, dass das Image der Branche und die Wahrnehmung durch die Verbraucher durchaus auch von diesen kleinen Unternehmen beeinflusst wird.
Gerade Süddeutschland, und hier im Speziellen das Bundesland Bayern, ist durch eine kleinräumige Siedlungsstruktur und eine dementsprechende Struktur der Wasserversorgung charakterisiert. Allein in Bayern gibt es 999 Wasserversorgungsunternehmen mit der angesprochenen geringen Netzeinspeisung. Der auf diese Weise gelebte Vorrang der ortsnahen Wasserversorgung spiegelt den politischen Willen wider, wie er z. B. in § 50 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) verankert ist. In diesem Paragrafen ist weiterhin festgeschrieben, dass die der Allgemeinheit dienende Wasserversorgung eine Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge ist. Es muss deshalb das Anliegen aller Beteiligten sein, den Bürgern eine nachhaltige und zukunftssichere Wasserversorgung zu gewährleisten.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 11 - 2014 (November 2014) |
Seiten: | 3 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Christian Platschek PD Dr.-Ing. habil. Steffen Krause Univ. Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Günthert |
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