Denitrifizierende Grundwasserleiter: Keine Probleme mit Nitrat?

Ziel mehrjähriger Untersuchungen in einem landwirtschaftlich und baumschulerisch geprägten Wasserschutzgebiet im südlichen Schleswig-Holstein war es, einen Überblick über den Nitratabbau durch Denitrifikation im Wasserschutzgebiet zu erlangen und darüber Rückschlüsse auf die tatsächlichen Stickstoff-Einträge in das Grundwasser aus der Flächennutzung zu erhalten. Dabei kam die Denitrifikationsmessung (N2/Ar-Methode) zum Einsatz.

In den landwirtschaftlich und baumschulerisch genutzten Böden des Wasserschutzgebietes Haseldorfer Marsch wurden seit 2003 zum Teil erhebliche Herbst-Nmin-Konzentrationen gemessen, die auf hohe Nitratausträge schließen lassen. In Nmin-Tiefenprofilen und Grundwasserbeprobungen sind diese erwarteten Belastungen jedoch in der Vergangenheit nur teilweise oder gar nicht nachgewiesen worden. Grund hierfür sind hydrogeochemisch und biologisch gesteuerte Nitratabbauprozesse, die unter reduzierenden Bedingungen sowohl in der ungesättigten Bodenzone als auch im Grundwasserleiter ablaufen können. Die Nitrat abbaupotenziale im Grundwasserleiter sind jedoch grundsätzlich endlich und ein verantwortungsvoller Umgang mit dieser Ressource ist dringend geboten.

Im Rahmen der durch den Wasserversorger beauftragten und aus Mitteln der Grundwasserabgabe des Landes Schleswig-Holstein finanzierten Grundwasserschutzberatung war es das Ziel, die Nitratverlagerung und den Nitratabbau von der Oberfläche bis in das Grundwasser an ausgewählten Standorten zu untersuchen und Schlussfolgerungen für die Praxis abzuleiten. Einige Messergebnisse geben Anlass zu der Frage, ob die Nitratabbauprozesse auch langfristig noch zuverlässig niedrige Nitratgehalte im Grundwasser sichern können. Die Studie wurde von der Ingenieurgemeinschaft für Landwirtschaft und Umwelt - IGLU durchgeführt. Die Analytik erfolgte durch die Georg-August-Universität Göttingen, Department für Nutzpflanzenwissenschaften (DNPW), Abteilung Agrarpedologie.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 10 - 2014 (Oktober 2014)
Seiten: 6
Preis: € 4,00
Autor: Dr. Christine von Buttlar
Andreas Rode
Dr. Udo Müller-Thomsen
Dr. Herman Kukowski
 
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