In der Nord- und Ostsee können die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie und der Meeresstrategierahmenrichtlinie nur durch eine Verringerung der flussbürtigen Nährstoffeinträge aus dem Binnenland erreicht werden. Durch Anrechnung der Nährstoffrückhaltung kann diese meeresökologische Anforderung in das Binnenland übertragen werden.
Die Eutrophierung ist nach wie vor eines der größten ökologischen Probleme der Nord- und Ostsee. Ursache für die Eutrophierung sind die hohen Nährstoffeinträge über die Flüsse und die Atmosphäre. Auch wenn in den vergangenen Jahrzehnten die flussseitigen Einträge vor allem durch den Kläranlagenausbau verringert werden konnten, sind heute noch immer etwa 80 % des Stickstoffs sowie etwa 60 % des Phosphors in den deutschen Küstenbereichen anthropogenen Ursprungs.
Mit dem Inkrafttreten der EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) am 22. Dezember 2000 wurde für die Mitgliedsstaaten die Reduzierung von Nährstoffeinträgen verpflichtend. Nach der WRRL soll bis 2015 innerhalb der ersten Seemeile der Hoheitsgewässer ein 'guter ökologischer Zustand" und darüber hinaus bis zur seeseitigen Grenze der Hoheitsgewässer ein 'guter chemischer Zustand" erreicht werden.
Die Reduzierung der Belastungen der marinen Ökosysteme von Nord- und Ostsee durch zu hohe Nährstoffeinträge ist ein überregionales Umweltziel, das nur durch Maßnahmen im gesamten Einzugsgebiet zu erreichen ist. Sie bedarf der engen fachlichen Abstimmung zwischen Küsten- und Binnenländern einer Flussgebietseinheit und damit einhergehend einer Übertragung der meeresökologischen Zielsetzungen ins Binnenland. Eine Methode zur Übertragung der meeresökologischen Anforderungen ins Binnenland wird vorgestellt. Diese Werte sind als Bewirtschaftungsziel bei der Aufstellung und Durchführung der Maßnahmenprogramme zu berücksichtigen.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasser und Abfall 09/2014 (September 2014) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | PD Dr. rer. nat. Michael Trepel Mareike Fischer |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.