Im Rahmen der effizienten Abwasserreinigung fallen in Deutschland jährlich rund 10 Millionen Mg Klärschlamm an. Bei Klärschlamm handelt es sich um stark wasserhaltige, energie- und nährstoffreiche Biomasse. Trotzdem setzen die Anlagenbetreiber bis heute mehr auf Entsorgung statt auf Verwertung, und das stellt sie vor enorme wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen. Die ökonomisch wie ökologisch sinnvolle - und mittelfristig notwendige - Verwertung von Klärschlamm spielt in der Praxis dagegen noch keine nennenswerte Rolle.
Das TerraNova® Ultra Verfahren, das auf der Hydrothermalen Karbonisierung (HTC) von Klärschlamm basiert, ermöglicht durch die hocheffiziente Herstellung eines klimafreundlichen, CO2 -neutralen Brennstoffs und die gleichzeitige Erhöhung der Eigenstromproduktion einer Kläranlage eine Steigerung des Energieüberschusses der gesamten Klärschlammbehandlung um bis zu 80%. Im Vortrag wird die Integration des TerraNova® Ultra Verfahrens auf einer Kläranlage mit 500.000 Einwohnergleichwerten und die Herleitung der Energiebilanzen dargelegt sowie die Ergebnisse des weltweit erstmaligen Betriebs von HTC Anlagen auf zwei europäischen Kläranlagen präsentiert. Weiterhin gelingt im TerraNova® Ultra Verfahren die Rückgewinnung eines großen Teils des im Klärschlamm vorhandenen Phosphors in pflanzenverfügbarer Form. Unter allen bisher bekannten Verfahren zur Rückgewinnung von Phosphor werden dabei durch Synergieeffekte die niedrigsten spezifischen Vollkosten erreicht. Neben dem Verfahren und den Massenbilanzen werden die Ergebnisse von Pflanzexperimenten vorgestellt.
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement |
Quelle: | 75. Symposium 2014 (Oktober 2014) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl. Ing. Marc Buttmann |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.