Das LaTerra-Projekt widmet sich der Frage, ob Biokohle-Substrate (BKS) einen Beitrag zur Aufwertung devastierter Böden und zur Entschärfung der Flächenverknappung durch die Steigerung der Ertragfähigkeit oder die Wiederaufnahme von Brachflächen in landwirtschaftliche Produktionszyklen leisten können. Hierzu wurden neben unterschiedlichen Feld- und Laborversuchen zur Erforschung der naturwissenschaftlichen Grundlagen auch technische, ökonomische und ökologische Untersuchungen als Basis für ein optimiertes, regionales Stoffstrommanagement (SSM) durchgeführt. Das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) mit Sitz am Umwelt-Campus Birkenfeld (Hochschule Trier) ist im LaTerra Projekt insbesondere mit der Stoffstromanalyse in zwei Untersuchungsregionen, der ökologischen Bewertung und der Entwicklung von Handlungsempfehlungen für das praktische Vorgehen vor Ort zur Produktion und Inwertsetzung von BKS betraut.
SSM ist das 'zielorientierte, verantwortliche, ganzheitliche und effiziente Beeinflussen von Stoffsystemen […], wobei Zielvorgaben aus dem ökologischen und dem ökonomischen Bereich kommen, unter Berücksichtigung von sozialen Aspekten.'. Diese Ziele werden im angewandten regionalen SSM erreicht, indem (ungenutzte) Potenziale unter Beteiligung oder auf Betreiben lokaler Akteure in Wert gesetzt werden. Hierzu müssen Potenziale oftmals zunächst sichtbar ((Roh)Stoffe als Quelle) und anschließend die lokalen Potenzialhalter mit lokalen Senken (also 'Nachfragern') vernetzt werden. Im Ergebnis werden durch angewandtes SSM die regionalen Potenziale mit den Bedürfnissen bzw. Anforderungen der Akteure und den lokalen Rahmenbedingungen erfasst, bewertet und neu gemanagt.
Die identifizierten Biomassepotenziale innerhalb der Untersuchungsregion Niederlausitz werden derzeit größtenteils keiner oder einer wertminimierenden (also kostenverursachenden) Verwertung zugeführt. Praxisziel der Arbeiten ist somit die Etablierung einer möglichst wertschöpfenden Nutzung der Potenziale bei gleichzeitiger Realisierung möglichst weitgehender ökologischer Leistungen. Die im LaTerra- Projekt betrachtete Verwertungsoption besteht in der Produktion und dem Einsatz von BKS zu verschiedenen Zwecken.
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement |
Quelle: | 75. Symposium 2014 (Oktober 2014) |
Seiten: | 11 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr. Peter Heck Felix Flesch Jörg Böhmer Frank Wagener |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.