Bioenergie - und hier insbesondere diejenige aus Anbaubiomasse - wird aus ökonomischer, ökologischer und gesellschaftspolitischer Sicht unter zusätzlicher Berücksichtigung von potenziellen Nutzungskonkurrenzen in einem zunehmenden Maße in einem kritischen Licht gesehen. Gleichzeitig kann jedoch die Bioenergie aufgrund ihrer Charakteristik im Vergleich zu anderen Erneuerbaren Energien - sowohl über Bestands- als auch über Neuanlagen - bereits heute wichtige Leistungen im Rahmen der anstehenden Transformation des Energiesystems erbringen. Der hier vorliegende Artikel liefert diesbezüglich einen Überblick über mögliche Ansätze und leitet auf dieser Basis eine Einschätzung hinsichtlich der zukünftigen Rolle der Bioenergie im Strom-/Wärmemarkt ab.
Im Rahmen der anstehenden Transformation des Energiesystems werden die im Stromsystem gewünschten Effekte im Sinne hoher EE-Anteile - aufgrund der spezifischen Ressourcen-/Potenzialsituation in Deutschland - langfristig insbesondere von den fluktuierend einspeisenden Energiequellen (FEE) Wind und Sonne erzielt werden. Die Bioenergie, welche derzeit in einem signifikanten Maße zur regenerativen Stromerzeugung beiträgt, ist dagegen potenzialseitig limitiert. Wind-onshore und Photovoltaik werden daher mittel- bis langfristig zu den prägenden Systemsäulen, welche dann von vielfältigen Flexibilitätsoptionen zur Überbrückung von kurz-, mittel- und langfristig vorhandenen Angebotslücken sowie von Anlagen zur Erbringung sonstiger Systemdienstleistungen - sogenannter must-run-Funktionen - flankiert werden.
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement |
Quelle: | 75. Symposium 2014 (Oktober 2014) |
Seiten: | 11 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr. Frank Baur Eva Hauser Bernhard Wern |
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