Wie nahezu alle überströmten Wehrverschlüsse können Schlauchwehre an Standorten mit niedrigem Unterwasserstand aus ökologischer Sicht problematisch sein, weil dann die Gefahr besteht, dass sich abwandernde Fische an der Wehrschwelle verletzen. Mit Hilfe numerischer und hydraulischer Untersuchungen werden diese Abflussbereiche identifiziert und die relevanten hydraulischen Größen quantifiziert. Des Weiteren werden bauliche und betriebliche Maßnahmen untersucht und bewertet, die die Verletzungsgefahr von Fischen beim Abstieg über Schlauchwehre auf ein Minimum reduzieren.
Beim stromabwärts gerichteten Wandern orientieren sich Fische nach derzeitigem Kenntnisstand an der Hauptströmung und nutzen daher je nach Abfluss Wasserkraftanlage, Wehr oder Fischabstiegshilfen, sofern sie vorhanden sind. Während die Passage über das Wehr im Vergleich zur Turbinenpassage sicher erscheint, gibt es auch hier eine Reihe von Gefährdungsfaktoren, die vom Verschlusstyp, der Über- und Unterströmung, dem Vorhandensein von Tosbeckeneinbauten und der Entwicklung der Unterwasserstände abhängen.
Wie bei allen Verschlusstypen wird auch beim Schlauchwehr versucht, die Verschlusshöhe durch eine Jambor-Schwelle zu reduzieren [5]. Je nach Unterwasserstand und Abfluss gibt es dabei Zustände, bei denen der Überfallstrahl auf die Wehrschwelle bzw. den Ablagetisch mit einem geringen Wasserpolster fällt, woraus u. U. ein erhöhtes Verletzungsrisiko für absteigende Fische entsteht. Ziel ist es, die Überströmung von Schlauchwehren qualitativ und quantitativ zu charakterisieren, um damit die Schädigungsgefahr für Fische besser einschätzen zu können.
[5] Gebhardt, M.; Pfrommer, U.; Belzner, F., Eisenhauer, N.: 68 Jahre nach Jambor: Untersuchungen zum Einfluss einer Wehrschwelle. In: WasserWirtschaft 101 (2011), Heft 9, S. 14-19.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 07-08/2014 (August 2014) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr.-ing. Michael Gebhardt M. Eng. Tobias Rudolph Dipl.-Ing. Wolfgang Kampke Prof. Dr.-Ing. Norbert Eisenhauer |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.