Die hydraulische Bemessung von Fischschutzsystemen setzt detaillierte Kenntnisse zur Schwimmgeschwindigkeit der flussabwärts wandernden Fische voraus. Die Schwimmgeschwindigkeit wird maßgeblich durch die Körperlänge, die Schwimmdauer sowie die Wassertemperatur bestimmt und kann durch multivariate Modelle quantitativ beschrieben werden. Der vorliegende Beitrag vermittelt einen Kurzüberblick über die diesbezüglich verfügbaren Modelle und gibt auf der Grundlage der Modellergebnisse und verhaltensbiologischer Informationen praktische Empfehlungen für die Auslegung von Fischschutzsystemen.
Die Mortalität flussabwärts wandernder Fische durch Turbinen und andere technische Einrichtungen gehört zu den schwerwiegendsten biologischen Folgen der Wasserkraftnutzung. Zur Begrenzung derartiger Effekte finden verschiedene Strategien Anwendung, wobei der Einsatz von Fischschutz- und Fischabstiegssystemen die größte praktische Bedeutung besitzt (Bild 1). Für die ingenieurbiologische Auslegung dieser Systeme sind präzise Kenntnisse zu den physischen Voraussetzungen und Verhaltensweisen abwandernder Fische erforderlich. Das betrifft u. a. die Schwimmfähigkeit, deren quantitative Charakterisierung eine obligate Grundlage für die Bemessung der Anströmbedingungen von Fischschutzsystemen darstellt. Aufgrund des diesbezüglich bislang lückenhaften Wissensstandes wurden im Rahmen eines Forschungsprojekts die Möglichkeiten der modellbasierten Beschreibung der Schwimmfähigkeit europäischer Fischarten ausführlich untersucht [1]. In vorliegender Arbeit werden ausgewählte Projektergebnisse in Kurzform vorgestellt und zur Ableitung von praktischen Empfehlungen für die hydraulische Bemessung von Fischschutzsystemen genutzt.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft 07-08/2014 (August 2014) |
| Seiten: | 8 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dr. rer. agr. Guntram Ebel |
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Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
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