Die Vermüllung der Meere steht erst seit wenigen Jahren auf der Tagesordnung des Meeresschutzes. Von ihr geht eine massive Bedrohung der Meeresökosysteme, insbesondere der sie bevölkernden Lebewesen aus. Der hohen Anzahl von Quellen und Eintragspfaden steht eine noch höhere Anzahl von Lösungsvorschlägen und Maßnahmen gegenüber.
Meeresmüll stellt ein wachsendes Problem für die Ozeane dar. Es handelt sich nicht nur um ein ästhetisches, sondern ein die Meeresökosysteme massiv bedrohendes Phänomen. Der Müll wird, z. B. im Südpazifik, in der Sargassosee sowie im Nordatlantik zu Müllteppichen zusammengetrieben, welche zum Teil Ausmaße der Größe Zentraleuropas haben. In Zahlen stellt sich das Problem wie folgt dar:
Auf und in unseren Weltmeeren, d. h. auf der Meeresoberfläche, in der Wassersäule und auf dem bzw. im Meeresboden, befinden sich zwischen 100 und ca. 140 Mio. t Abfälle. Insbesondere bedingt durch unsachgemäßen Umgang mit dem Müll an Land werden jährlich bis zu 10 Mio. Tonnen Abfälle eingetragen, 6,4 Mio. t davon sind Plastikabfälle. Auf jedem Quadratkilometer Meeresoberfläche befinden sich durchschnittlich 13.000 Plastikmüllpartikel, geschätzte 600.000 m³ Müll lagern allein am Meeresboden der Nordsee. In Quoten ausgedrückt bedeutet dies, dass der Anteil des Meeresmülls jeweils 15 % im Wasser und an den Stränden beträgt, sowie 70 % auf dem Meeresboden. Die Abbauzeit der Plastikpartikel beträgt bis zu 450 Jahren.
In der OSPAR-Region, d.h. den Anliegerstaaten des Nordostatlantiks finden sich durchschnittlich 712 Müllteile pro 100 Meter Küstenlinie.
An der deutschen Nordseeküste setzte sich der Müll im Zeitraum 1991 bis 2002 (in % am Gesamtaufkommen) wie folgt zusammen:
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 07-08/2014 (September 2014) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Heike Imhoff |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.