Die Anwendung einer neu entwickelten Analysenmethodeermöglichte den Nachweis von Nitrifikationshemmern in deutschen Fließgewässern. Zusammen mit den Ergebnissen aus Laborversuchen zur Persistenz und Mobilität der Verbindungen ist eine Einschätzung zu deren Bedeutung für die Trinkwasserversorgungmöglich.
Dem Element Stickstoff kommt bei der Pflanzenproduktion sowohl hinsichtlich ökonomischer als auch hinsichtlich ökologischer Aspekte eine entscheidende Rolle zu. Stickstoff liegt als Bestandteil von organischem Material und Bodenlebewesen, als gebundenes Ammonium und als Stickstoffverbindungen in der Bodenlösung vor. Stickstoffverluste sind hauptsächlich in der Verflüchtigung von Ammoniak oder Stickstoff und in der Auswaschung von Ammonium oder Nitrat begründet [1]. Pflanzen nutzen überwiegend Nitrat- und Ammonium-Stickstoff, aber auch kleine organische Moleküle, die Stickstoff enthalten, wie beispielsweise Harnstoff, können assimiliert werden.
Eine optimale Stickstoffausnutzung wird vor dem Hintergrund einer stetig steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Energie immer wichtiger. Es gilt deshalb, die Erträge bereits landwirtschaftlich genutzter Flächen zu steigern, ohne die Umwelt weiter zu belasten. Die Effizienz von Stickstoffdüngern ist allerdings gering. Oftmals wird weniger als die Hälfte des ausgebrachten Stickstoffs von den Pflanzen aufgenommen [2], sodass eine Stickstoffdüngung immer mit unerwünschten Effekten auf Hydrosphäre und Atmosphäre verbunden ist. Gasförmige Verluste entstehen durch Nitrifikations- und Denitrifikationsprozesse im Boden. Dabei wird Ammonium über die Zwischenstufen Nitrit und Nitrat zu elementarem Stickstoff, Stickoxiden und Lachgas und damit auch zu Treibhausgasen transformiert.
[1] Cameron, K. C., Di, H. J., Moir, J. L.: Nitrogen losses from the soil/plant system: a review. Annals of Applied Biology 162, 145-173 (2013)
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 09 - 2014 (September 2014) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dr. Marco Scheurer Dr. Frank Sacher |
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