Trinkwassergewinnung durch Membranentsalzung

Umkehrosmose und Nanofiltration werden zunehmend in der öffentlichen Trinkwasserversorgung eingesetzt. Wichtige Verfahrenskriterien sind die Vermeidung von Scaling, die Konzentratentsorgung und die Stabilisierung des Trinkwassers. In dem nachfolgend beschriebenen Anwendungsfall handelt es sich um die Aufbereitung eines stark chloridhaltigen, harten Grundwassers mit erhöhtem Selen- und Mangangehalt.

Das Haupteinsatzgebiet der Umkehrosmose (UO) bzw. Nanofiltration (NF) in Deutschland ist die zentrale Teilenthärtung von Trinkwässern. Neben den Härtebildnern Calcium und Magnesium können mit dieser Technik auch die Neutralsalze Chlorid, Nitrat und Sulfat sowie beispielsweise Huminstoffe und organische Mikroverunreinigungen entfernt werden. Nach einer Studie aus dem Jahr 2009 werden in Deutschland in über 80 Anlagen jährlich bis zu 60 Mio. m³/a Trinkwasser mittels UO bzw. NF behandelt [1]. Die im Betrieb gewonnenen Erfahrungen führen zu einer stetigen Verbesserung der Prozessabläufe.

Durch betriebliche Optimierungen der in diesem Forschungsprojekt untersuchten UO-Anlage konnten einerseits die Verbrauchsmittelmengen und damit die Betriebskosten und andererseits die Trinkwasserhärte gegenüber dem ursprünglich eingestellten Wert deutlich gesenkt werden. Hieraus haben sich neue verfahrenstechnische Aspekte ergeben. Nach mehrjähriger Betriebsdauer werden die mit der gewählten Verfahrenskombination gewonnenen Erfahrungen mitgeteilt.


[1] Müller, U.; Baldauf, G.; Osmera, S. und Göttsche, R.: Überblick über den Einsatz von Nanofiltrations- und Niederdruckumkehrosmoseanlagen in der öffentlichen Wasserversorgung. DVGW energie | wasserpraxis, 6/2009



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 09 - 2014 (September 2014)
Seiten: 5
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Stefan Stauder
Dr.-Ing. Günther Baldauf
 
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