Underground Sun Storage: Erneuerbare Energie untertage speichern

Der zunehmende Ausbau der erneuerbaren Energiegewinnung aus Sonne und Wind erfordert zukunftsweisende saisonale Speicherlösungen. Untertage-Gasspeicher sind bereits heute sichere und verlässliche großvolumige Energiespeicher. Die Power-to-Gas-Technologie macht die Umwandlung überschüssiger elektrischer Energie in Wasserstoff bzw. synthetisches Methan möglich. Im Forschungsprojekt 'Underground Sun Storage' wird die Speicherfähigkeit von Wasserstoff als Beimengung zu Erdgas/synthetischem Methan in Porenlagerstätten erforscht.

Mit steigenden Anteilen der Energieversorgung durch volatile erneuerbare Energiequellen wie Wind und Solar steigt auch der Bedarf an Speichermöglichkeiten, um Schwankungen ausgleichen zu können. Ein weit verbreiteter Ansatz zur Lösung ist die Power-to-Gas-Technologie. Überschüsse aus der Produktion erneuerbarer Energie werden durch Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt und sind dadurch im Erdgassystem speicherbar. Die Wasserstofftoleranz der Erdgasinfrastruktur ist Thema zahlreicher Untersuchungen, dort konnten Ergebnisse erzielt werden, die einen Wasserstoffanteil im einstelligen Prozentbereich plausibel erscheinen lassen [1, 2]. Für Untertage-Gasspeicher und hier insbesondere Porenspeicher hingegen liegen noch keine Untersuchungen oder bestenfalls Literaturstudien vor (Abb. 1).

Diese Literaturstudien beziehen sich einerseits auf die Erfahrungen aus der Stadtgaszeit, andererseits werden Analogieschlüsse aus verwandten Fragestellungen, z. B. der CO2-Speicherung, gezogen. Hinsichtlich der Materialforschung liegen Beispiele aus der reinen Wasserstofftechnologie vor [3, 4, 5]. Diese Studien sind daher nicht geeignet, konkrete Antworten auf die Frage der Wasserstofftoleranz der Untertage-Gasspeicher zu geben.


[1] DVGW (2013): Studie: Entwicklung von modularen Konzepten zur Erzeugung, Speicherung und Einspeisung von Wasserstoff und Methan ins Erdgasnetz.
[2] GERG (2013): GERG Project 'Admissible Hydrogen Concentrations in Natural Gas Systems†aka 'Hydrogen in Pipeline Systems' (HIPS); FINAL REPORT.
[3] DGMK Projekt 752 (2014): 'The influence of hydrogen on subsurface storagesâ€.
[4] DGMK Projekt 756 (2013): 'The influence of bio-methane and hydrogen on Microbiology in Subsurface Storagesâ€.
[5] Schulze K.; Wallbrecht J.; Bauer S.; Höcher T. (2014): Potentielle Auswirkungen von Brenngasen aus erneuerbaren Energien auf Untertagegasspeicher; DGMK/ ÖGEW-Frühjahrstagung, Celle, 24-25. April 2014.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 09 - 2014 (September 2014)
Seiten: 5
Preis: € 4,00
Autor: Stephan Bauer
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Solarpflicht für Stellplätze in Nordrhein-Westfalen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Neue Vorgaben und praktische Herausforderungen der 'Solaranlagen- Verordnung Nordrhein-Westfalen' (SAN-VO NRW)

Die Gesetzentwürfe zur Umsetzung der Renewable Energy Directive (RED III) in deutsches Recht
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Der europäische Gesetzgeber hat Ende 2023 nach umfangreichen Verhandlungen die Novellierung der Erneuerbare- Energien-Richtlinie beschlossen. Die Änderungen durch die Richtlinie (EU) 2023/2413 (REDIII) sollen den beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien fördern, um die Treibhausgasemissionen im Energiesektor zu reduzieren.

Solarenergiegebiete und Beschleunigungsgebiete für Solarenergie
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (5/2024)
Was bringt die Umsetzung der RED-III-Richtlinie durch die neuen §§ 249b und 249c BauGB?

Floating-Photovoltaikanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
FPV haben gegenüber Flächenphotovoltaik an Land insbesondere den Vorteil, dass Fragen betreffend Flächenknappheit und Nutzungskonkurrenzen bei ihrer Errichtung kein Thema sind. Die FPV sind durch den Kühleffekt des Wassers in der Lage, mehr Strom zu produzieren als vergleichbare Anlagen an Land.

Wasserkraftnutzung am See Genezareth im Zusammenspiel mit Meerwasserentsalzung und Solarenergie
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2022)
Vor dem Hintergrund der Erhöhung des Wassertransfers nach Jordanien sowie zur Stabilisierung des Wasserspiegels des See Genezareth wird dessen Versorgung mit entsalztem Meerwasser von der Küste diskutiert. Da der See unter dem Meeresspiegel liegt, könnte dabei die Höhendifferenz zur Stromerzeugung durch Wasserkraft genutzt werden. Diese Studie untersucht daher das Wasserkraftpotenzial am See Genezareth auf Basis der Zuleitung von entsalztem Meerwasser unter der Ausnutzung des vorhandenen Gefälles. Dazu wird neben dem kontinuierlichen Betrieb auch ein intermittierender Betrieb im Zusammenspiel mit anderen Energiequellen, wie der Solarenergie, betrachtet.

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de