Die Nutzung von Quellwasser ist eine ressourcenschonende und energieeffiziente Art der Trinkwassergewinnung. Die Bauwerkssubstanz ist bei vielen Fassungen mehrere Dekaden alt und wurde, im Gegensatz zu Bohrbrunnen, kaum grundlegend verändert oder instand gehalten. In der Praxis ergeben sich Sanierungsbedürfnisse, nachdem sich herausgestellt hat, dass die meisten Qualitätsminderungen des Quellwassers durch undichte oder defekte Bauwerke und deren unmittelbares Umfeld ausgelöst werden. Oft reichen Teilsanierungen und einfache Aufbereitungsverfahren aus, um das Quellwasser für die Trinkwasserversorgung
weiter wirtschaftlich nutzen zu können.
Quellwasser wird in vielen Regionen Deutschlands, der Schweiz, Österreichs und in Luxemburg als Trinkwasser genutzt. Nach Angaben des statistischen Jahrbuchs betreiben in Deutschland mehr als 2.000 Versorgungsunternehmen neben Brunnen- auch Quellfassungen zur Trinkwassergewinnung. Im Jahr 1998 waren es noch mehr als 2.600 Versorger, die Quellwasser nutzten. Überwiegend sind es heute immer noch kleine Regie- und Eigenbetriebe in kommunaler Hand. Quellwasser wird in der Regel ohne Pumpen bis in einen Sammelbehälter oder eine Wasseraufbereitungsanlage geleitet. Diese Art der Wassergewinnung ist energieeffizient und ressourcenschonend, da auch das Grundwassersystem nicht durch Absenkung der Grundwasseroberfläche beeinträchtigt wird. Die Förderung, der Schutz und die technisch und hydrogeologisch begründete Wiederaufnahme von zuvor aus wirtschaftlichen oder qualitativen Gründen stillgelegten Quellwassernutzungen leisten daher in vielen Regionen Deutschlands vor dem Hintergrund der Energieeffizienzdebatte einen kleinen, aber lokal signifikanten Beitrag zur Energieeinsparung
in der Wasserversorgung.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 07-08 2014 (September 2014) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 10,00 |
Autor: | Professor Dr. habil. Christoph Treskatis |
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