Alkenolyse als eine Alternative zur Dieselherstellung aus Nachwachsenden Rohstoffen

Auf Grund der Begrenztheit fossiler Brennstoffe bieten nachwachsende Rohstoffe wie Öle und Fette ein großes Potential zur Erzeugung von dieselähnlichen Kraftstoffen. Ein Schlüsselschritt bei der Anpassung der Eigenschaften biogener Kraftstoffe an das Verhalten von solchen aus fossilen Quellen ist die Spaltung oder Isomerisierung von unverzweigten C18-Kohlenwasserstoffketten. Sie ist notwendig für ein optimales Kälteverhalten und eine gleichmäßig ansteigende Siedekurve. Die vorliegende Arbeit beschreibt das Potential der Metathese für diesen Zweck. Durch den formalen Austausch von Molekülhälften werden aus wenigen Ausgangsstoffen mehrere verschiedene Produkte gebildet, die als Gemisch eine kraftstoffähnliche Zusammensetzung aufweisen. Es werden verschiedene Alkenolysen untersucht, wobei die Reaktion mit 1-Hexen das größere Potential zu Erzeugung von dieselähnlichen Kraftstoffen aus ungesättigten Fettsäureestern aufweist, was in den Siedekurven und den Abgaswerten sich niederschlägt.

Im Zuge der zur Neige gehenden fossilen Kraftstoffe ist es nötig, zunehmend nachwachsende Ressourcen zu nutzen. Fette und Öle stellen eine viel versprechende Quelle für Kraftstoffe dar. Vor allem der durch Umesterung der Triglyceride gebildete Biodiesel wird vielfach verwendet. Er besteht aus ungesättigten Fettsäureestern, was zwei nachteilige Eigenschaften bedingt. Zum einen verursacht die Oxidationsanfälligkeit der Doppelbindung eine nur begrenzte Lagerfähigkeit, zum anderen senkt die sauerstoffhaltige Estergruppe den Brennwert im Vergleich zu fossilem Diesel. Beide Eigenschaften können durch Hydrierung und Decarboxylierung verbessert werden. Durch diese chemischen Reaktionen werden langkettige, unverzweigte Kohlenwasserstoffe erhalten (z.B. Heptadecan), die jedoch bei Raumtemperatur als Feststoffe vorliegen. Es ist somit notwendig, die unverzweigten Kohlenwasserstoffketten zu spalten oder zu isomerisieren.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 8. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2014)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Marc Furst
Dr. Friedrich Erben
Dr. Eckhard Paetzold
Dr. rer. nat. Ulrike Schümann
Prof. Dr. Udo Kragl
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.