Nicht-Eisen-Metallgehalte in Abfallverbrennungsschlacken

Von den 24,5 Mio. Mg jährlich thermisch behandelten Abfällen fallen in Deutschland 5,5 Mio. Mg Schlacke bzw. Asche aus der Hausmüllverbrennung (HMVS) und zusätzlich 300.000 Mg Klärschlammasche an. Darin sind ca. 7 - 10 % Metalle enthalten. Bei Eisen werden bereits gute Rückgewinnungsraten realisiert. Die derzeitige NE-Metallaufbereitung zeigt sich weniger effizient. Neben den als Hauptbestandteile vorhandenen Basismetallen Kupfer, Aluminium und Zink gilt das Interesse jetzt auch den Edelmetallen und seltenen Erden. Auf der Basis von Literaturrecherchen und eigenen Analysen kann abgeleitet werden, dass auch für die Metalle Silber, Gold, Platin, Neodym, Tantal, Hafnium, Rhenium, Dysprosium, Praseodym und Yttrium ein relevantes Rückgewinnungspotenzial besteht. Darüber hinaus muss das Metallpotenzial von Klärschlammaschen untersucht werden.

In Deutschland wurden im Jahr 2011 24,5 Mio. Mg Abfall thermisch verwertet. 2,1 Mio. Mg werden davon in Klärschlammverbrennungsanlagen verbracht und ein kleiner Teil ist auf Sonderabfallverbrennungsanlagen und sonstige Anlagen der thermischen Behandlung zurückzuführen. Der größte Teil mit 20,2 Mio. Mg wird in thermischen Abfallbehandlungsanlagen verarbeitet, und besteht hauptsächlich (62 %) aus Siedlungsabfällen, Hausmüll und hausmüllähnlichen Gewerbeabfall. Daraus ergeben sich 5,5 Mio. Mg Rost- und Kesselasche bzw. Schlacke (im Weiteren zusammenfassend Schlacke genannt). Durch unsachgemäße Trennung der Abfallerzeuger bzw. durch Materialverbünde gelangt ein beträchtlicher Anteil der Metalle in die Verbrennung. Im Durchschnitt bestehen Hausmüllverbrennungsschlacken zu 7 bis 10 % aus Metallen. Der Hauptbestandteil ist hierbei Eisen, daneben Aluminium, Zink, Kupfer und anderen Schwermetallen. Als Spurenelemente treten auch Edelmetalle und seltene Erden auf. Die konventionelle Schlackeaufbereitung erreicht bei Eisen eine Rückgewinnungsrate von 96 %, für die NE-Metalle sind es jedoch nur 11 bis 75 %, was auch durch die deutliche kleiner Partikelgröße der NE-Metalle begründet ist. Die aufbereitete Schlacke wird entweder als Baumaterial verwertet oder deponiert.



Copyright: © Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW)
Quelle: 4. Wissenschaftskongress März 2014 - Münster (März 2014)
Seiten: 5
Preis: € 2,50
Autor: Verena Enzner
Prof. Dr.-Ing. Kerstin Kuchta
 
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