Im weltweiten Vergleich nimmt Deutschland eine Spitzenposition bei der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft ein. Von dem Ziel einer 100%igen Kreislaufwirtschaft, wie sie der Rat für Nachhaltige Entwicklung zu Recht fordert, sind wir jedoch noch weit entfernt.
Das am 01.06.2012 in Kraft getretene Kreislaufwirtschaftsgesetz hat Deutschland diesem Ziel nicht näher gebracht. Von daher ist es Aufgabe von Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat, innerhalb der nächsten vier Jahre die Weichen für eine umfassende Rohstoffwende durch mehr Ressourcenschonung, Recycling und eine effiziente Sekundärrohstoffwirtschaft zu stellen.
Für die erfolgreiche Umsetzung einer zukünftigen Stoffstromwirtschaft ist die Qualität der Sekundärrohstoffe entscheidend. Wenn also eine aktive Sekundärrohstoffwirtschaft forciert werden soll, dann kann, trotz aller Sortiertechnik, nicht auf die getrennte Sammlung verzichtet werden.
Die flächendeckende Erfassung und das Erreichen anspruchsvoller Verwertungsquoten bilden weitere zentrale Bausteine einer zukunftsorientieren Stoffstromwirtschaft. Dafür hat die private Recyclingindustrie in den letzten Jahrzehnten die erforderlichen Strukturen aufgebaut. Es kommt jetzt darauf an, diese zu erhalten und weiterzuentwickeln. Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz und dessen Vollzug stellen diese gewachsenen Wirtschaftsstrukturen jedoch in Frage.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 26. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum (April 2014) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 3,50 |
Autor: | Eric Rehbock |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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