Ökologische Grenzen bestimmen verstärkt unser gesellschaftliches Leben. Eine nachhaltige Industriegesellschaft muss daher auf den prinzipiellen Lösungsansatz der Entkopplung von Wohlfahrt und Ressourcenverbrauch/Umweltbelastung setzen. Dies gilt insbesondere für die zwei essenziellen Handlungsbereiche Energie und Ressourcen. Um Klimaziele einzuhalten, ist eine verstärkte Dekarbonisierung in allen Gesellschaftsbereichen (Elektrizität, Wärme, Verkehr und Industrie) zwingend notwendig. Standbein muss hierbei langfristig eine möglichst vollständig auf regenerativen Energien basierende Stromversorgung sein. Auch im Bereich Rohstoffe müssen Ziele einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, wie eine angemessen hohe Substitutionsquote, ambitioniert verfolgt werden.
Das gesellschaftliche Leben wird zunehmend durch ökologische Grenzen beeinflusst und bestimmt. Ohne funktionierende Ökosysteme und die Erhaltung des Naturkapitals sind stabile Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme nicht möglich.
Eine nachhaltige Industriegesellschaft muss daher auf die Entkopplung von Wohlfahrt und Wirtschaftswachstum von Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung setzen. Zwei essenzielle Säulen dazu sind langfristig eine vollständige regenerative Energieversorgung und eine vollständige Kreislaufwirtschaft. 100 % erneuerbare Energien sind durchaus möglich, weil die weltweiten Potenziale um ein Vielfaches höher sind als der Bedarf. 100 % Recycling von Rohstoffen hingegen ist als Vision ebenso anstrebenswert, in der Praxis jedoch nicht möglich, da allein Dissipation, Korrosion und Verschleiß hier thermodynamische Grenzen setzen.
Ziel einer umweltverträglichen Rohstoffpolitik ist Wohlfahrt bei zunehmender Entkopplung des Rohstoffverbrauchs und der Umweltauswirkungen.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 26. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum (April 2014) |
Seiten: | 19 |
Preis: | € 9,50 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich Dr.-Ing. Mechthild Baron Ann Kruse |
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