Der Begriff der Durchsatzkapazität der 4. BImSchV - Konsequenzen für den Betrieb von Bioabfallbehandlungsanlagen

Eine Vielzahl von Bioabfallbehandlungsanlagen ist schon seit jeher immissions-schutzrechtlich genehmigungsbedürftig. Allerdings haben sich insbesondere durch die Umsetzung der IED-Richtlinie die rechtlichen Rahmenbedingungen auch für diese Anlagen geändert.

Die ursprüngliche Fassung der 4. BlmSchV kannte für die Abgrenzung einenJahreswert (Schwellenwert). Zum Beispiel galt für Anlagen nach Nr. 8.5 derjahresbezogene Durchsatzleistungswert von 30.000 Tonnen. Nun wird an die 'Durchsatzkapazität'pro Tag angeknüpft.

Die Änderung kannfür die Frage bedeutsam sein, ob die Anlage zu einer IED-Anlage mit den darausresultierenden Pflichten wird. Zu denken ist an die Inspektionen nach denIED-Regelungen. Zudem hat die Einstufung auch Relevanz bei wesentlichenÄnderungen. Die Anforderung an die Änderung einer IED-Anlage sind andere, alsdie einer Änderung einer nur nach nationalem Recht immissionsrechtlichgenehmigungsbedürftigen Anlage.

Damiterhält der Begriff der 'Durchsatzkapazität' eine erhebliche Brisanz. Sowohl dieBetreiber als auch die Behörden haben zu prüfen, wie eine Anlage konkreteinzustufen ist. Dies dürfte gerade bei Bestandsanlagen nicht immer einfachsein. Hinzu kommt die ohnehin schonschwierige Frage, wie bei mehreren Anlagen an einem Standort dieDifferenzierung zwischen Haupt- und Nebenanlage sowie gemeinsamen Anlageneinerseits von isoliert zu betrachtenden Einzelanlagen andererseits zuvollziehen ist.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 26. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum (April 2014)
Seiten: 9
Preis: € 4,50
Autor: Dr. Andreas Kersting
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.