Erkenntnisse aus der ersten praktischen HSAP-Anwendung in Europa aus Sicht von E.ON

Nachhaltigkeit ist für Energieversorgungsunternehmen, die sich im Streben nach einem Wettbewerbsvorteil um Differenzierung bemühen, zu einem äußerst wichtigen Faktor geworden. Das von zahlreichen Interessengruppen befürwortete Protokoll zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Wasserkraftwerken (Hydropower Sustainability Assessment Protocol (HSAP)) ist mit seinem umfassenden Anwendungsbereich ein empfehlenswertes Instrument zur Bewertung der Nachhaltigkeitsleistungen von geplanten und bestehenden Wasserkraftwerken. Der sich daraus ergebende Mehrwert und das generierte Nachhaltigkeitsprofil rechtfertigen die für die Anwendung des Protokolls erforderlichen Ausgaben. Schließlich liefert das HSA-Protokoll nicht nur ein Mittel für den Nachweis eines erfolgreichen Engagements zum Wohle der Gesellschaft, es unterstützt Unternehmen auch bei der erfolgreichen Bewältigung der im Tagesgeschäft auftretenden Nachhaltigkeitsherausforderungen von komplexen Wasserkraftwerksprojekten.

Das 21. Jahrhundert bringt diverse Herausforderungen für die europäischen Energieversorgungsunternehmen. Für den Ausbau und Erhalt des Portfolios robuster Wasserkraftanlagen sind Neubau-Aktivitäten und Verlängerungen bestehender Konzessionen von zentraler Bedeutung. Unternehmen, die die Erwartungen ihrer Anteilseigner hinsichtlich gesellschaftlichem Engagement erfüllen wollen, sollten nicht nur prüfen, ob sich Chancen für jene Aktivitäten bieten, die strategisch sinnvoll sind und sich wirtschaftlich rechnen, sondern auch solche, die eine Verbesserung der 'Nachhaltigkeit" herbeiführen können. Eine Möglichkeit, sich von anderen Unternehmen abzuheben, besteht darin, ein sogenanntes Protokoll zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Wasserkraftwerken (Hydropower Sustainability Assessment Protocol, kurz HSA-Protokoll oder Protokoll) erstellen zu lassen, das ein aussagekräftiges Instrument zur Ermittlung der Nachhaltigkeitserfolge von Wasserkraftprojekten in unterschiedlichen Phasen ihres Lebenszyklus darstellt.
Kurz nachdem das Unternehmen Nachhaltigkeitspartner des Internationalen Verbandes der Wasserkraftwerksbetreiber (International Hydropower Association (IHA)) geworden war, hat E.ON im Februar 2012 eine derartige Bewertung beim Kraftwerk Walchensee durchgeführt - die erste formale Nachhaltigkeitsbewertung eines Wasserkraftwerks in Europa. Das wichtigste Ziel dieser Pilotuntersuchung war die Ermittlung der potenziellen Vorteile, die sich aus der Anwendung des HSA-Protokolls ergeben können.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 05/2014 (Mai 2014)
Seiten: 6
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Bernhard Möstl
Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Klaus Engels
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.