Blueprint Wasser - belegt Europa die richtigen Themen?

Der sogenannte 'Blueprint' der Europäischen Kommission (EC) stellt eine umfassende Bestandsaufnahme der bisherigen Ergebnisse der europäischen Wasserpolitik seit Einführung der Wasserrahmenrichtlinie im Jahr 2000 dar. Er zeigt auf, wie die EC im Hinblick auf den quantitativen und qualitativen Schutz sowie auf die Bewirtschaftung der Wasserressourcen in den kommenden Jahrzehnten in Europa vorzugehen gedenkt. Die wichtigsten Inhalte und der Diskussionsstand in Deutschland werden dargestellt und kommentiert. Trotz prinzipieller Zustimmung zum Blueprint und der dahinterliegenden Absicht der Sicherung unserer Wasserressourcen gibt es bei eingehender Betrachtung einzelne Aspekte, die zu hinterfragen sind.

Am 14. November 2012 hat die Europäische Kommission (EC) den sogenannten 'Blueprint" für den Schutz der europäischen Wasserressourcen veröffentlicht. Von den Mitgliedsstaaten mit Spannung erwartet, ist das Ziel des Blueprint nach Aussagen der EC eine umfassende Bewertung der bisherigen Ergebnisse der europäischen Wasserpolitik seit Einführung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) [2] im Jahr 2000 sowie die Fokussierung von Problemen, die einem verbesserten Gewässerschutz zuwider laufen.

Um es vorweg zu nehmen: der Blueprint ist zunächst ein politisches Papier. Er enthält Ideen, skizzierte Handlungslinien und Überlegungen, ist aber nicht mit dem Rechtsinstrument einer Richtlinie oder Verordnung zu verwechseln. Dennoch wird der Einfluss auf die Wasserwirtschaft erheblich sein. Er beschreibt, wie die Kommission weiter agieren will und aller Erfahrung nach wird. Im Zusammenhang mit dem Blueprint gab es mit Recht viele positive Äußerungen − es steht außer Frage, dass eine Fortschreibung der Wasserstrategie von Zeit zu Zeit wichtig ist − aber auch kritische Nachfragen: Wofür steht diese Blaupause und wer braucht sie eigentlich? Sind die Wasserbelange auf der EU-Ebene nicht schon mehr als ausreichend geregelt? Werden mit dem Blueprint wesentliche politische Grundaussagen und Zielrichtungen korrigiert?



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 05/2014 (Mai 2014)
Seiten: 7
Preis: € 10,90
Autor: Prof. Dr.-Ing. Martin Grambow
MR Dr. Klaus Arzet
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.