Gärreste veredeln

Die energetische Verwertung der Rückstände aus Biogasanlagen und Kompostierwerken liefert Strom, Wärme und Biokohle

In vielen Teilen Deutschlands liegt besonders in Regionen mit einer hohen Anzahl an Viehzuchtbetrieben eine Konkurrenzsituation (Flächenlimitierung) in der Ausbringung von tierischen Wirtschaftsdüngern (Gülle) gegenüber der landwirtschaftlichen Verwertung von Gärresten vor. Teilweise besteht in Regionen mit intensiver Tierhaltung ein erheblicher Überschuss an den Hauptnährstoffen Phosphor (P), Stickstoff (N) und Kalium (K) aus Wirtschaftsdüngern, der durch die auszubringenden Gärrestmengen auf Grün- und Ackerflächen noch verstärkt wird. Die anstehende Novellierung der Düngeverordnung (DüV) beabsichtigt eine Ausdehnung der 170 kg N/ha Grenze. So soll die für Stickstoff aus tierischen Ausscheidungen geltende Ausbringungsobergrenze von 170 kg/ha künftig auf alle organischen Düngemittel, insbesondere auch auf Gärreste pflanzlicher Herkunft, ausgeweitet werden. Eine Abtrennung der Nährstoffe und ihre Überführung in eine transport- und marktfähige Verwertungsform (Pflanzenkohle) führen zu einer umweltverträglichen Entlastung der Regionen mit Nährstoffüberangebot. Die gewonnene Pflanzenkohle könnte als hochwertiges Recyclingprodukt z. B. zu Kultursubstraten weiterverarbeitet werden und damit zu einer Steigerung der regionalen Wertschöpfung beitragen.



Copyright: © Rhombos-Verlag
Quelle: Ausgabe 02 / 2014 (Juni 2014)
Seiten: 4
Preis: € 0,00
Autor: Hon. Prof. Dr.-Ing. Matthias Franke
Dipl.-Ing. Samir Binder
Dipl.-Wi.-Ing. Fabian Stenzel
Prof. Dr. Andreas Hornung
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.