Ausgereifte Technik

Zur Minderung luftseitiger Emissionen wie Quecksilber, Feinstaub und Stickoxiden stehen wirksame Verfahren zur Verfügung

Dargestellt werden Verfahren, mit deren Hilfe luftgetragene Schadstoffe wie Quecksilber, Feinstaub und Stickoxide aus der Müllverbrennung gemindert werden können. Die Methoden lassen sich grob in filternde, adsorptive, absorptive und katalytische Verfahren einteilen. Im folgenden Beitrag wird eine Übersicht über die Technik gegeben, die in Deutschland hinter Abfallverbrennungsanlagen installiert ist. Für die Untersuchung wurden 73 Anlagen ausgewertet. Neben den adsorptiven Verfahren hat sich die Abgaswäsche als Verfahren für die Abscheidung von zweiwertigem Quecksilber etabliert. Für Gewebefilter liegt der Fraktionsabscheidegrad für alle Partikel bei über 99 Prozent. Bereits für Partikel größer 5 Mikrometer werden Fraktionsabscheidegrade von über 99,9 Prozent angegeben. Mit Gewebeentwicklungen aus Verbundwerkstoffen können inzwischen für Partikeldurchmesser von über 5 Mikrometer Abscheidegrade von mehr als 99,99 Prozent erreicht werden. Eine Studie des Umweltbundesamts kommt zu dem Schluss, dass mit dem gegenwärtigen Stand der Technik sowohl mit dem Verfahren der Selektiven nicht katalytischen Reduktion (SNCR-Verfahren) als auch mit der Selektiven katalytischen Reduktion (SCR-Verfahren) für Neuanlagen ein Stickoxid-Reingasgehalt von unter 100 Milligramm pro Kubikmeter in Norm trocken (mg/m3 i.N.tr.) problemlos eingehalten werden kann. Um die Energieeffizienz zu verbessern, sollten mögliche Primärmaßnahmen ausgeschöpft werden. Um die Stickoxid-Emission weiter zu reduzieren, kann die Kombination der unterschiedlichen Minderungsmaßnahmen wie SNCR, SCR und katalytische Filter wirtschaftliche und energetische Vorteile bieten.




Copyright: © Rhombos Verlag
Quelle: Ausgabe 02 / 2014 (Juni 2014)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Margot Bittig
Dr.-Ing. Stefan Haep
 
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