Vom Problemstoff zum Problemlöser: Die hydrothermale Carbonisierung von Klärschlamm schafft den Sprung in die Praxis

In Zukunft soll Klärschlamm gemäß dem neuen Koalitionsvertrag nur noch thermisch verwertet werden. Die hydrothermale Carbonisierung eröffnet neue Möglichkeiten für eine effizientere Verwertung. Mit diesem Beitrag setzen wir die Reihe über die unterschiedlichen Carbonisierungsverfahren fort.

Foto: M. Boeckh (li.)/AVA-CO2 (re.)(11.06.2014) Die hydrothermale Carbonisierung (HTC) ist eine Art ‚wässrige Verkohlung’, bei der unter Druck und Hitze der Kohlenstoff aus der Biomasse gelöst wird. HTC ist dem natürlichen Prozess der Inkohlung sehr ähnlich. Dabei werden kein Methan und nur geringste Mengen von CO2 freigesetzt. Eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) im Auftrag des schweizerischen Bundesamts für Umwelt und in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen AVA-CO2 mit Sitz in Zug, Schweiz, und einer Tochtergesellschaft in Karlsruhe, Deutschland, sowie einer weiteren Tochter in Muttenz, Schweiz, zeigt deutlich die energetischen Vorteile des HTC-Verfahrens.
Die landwirtschaftliche Ausbringung von Klärschlamm stellt zwar eine kostengünstige Entsorgungsvariante dar, aber ein entscheidender Nachteil für diesen Entsorgungsweg ist die Schadstoffkonzentration der Klärschlämme und die damit einhergehende Belastung der Böden und Gewässer. Nach dem Vorbild der Schweiz dürften daher mittelfristig auch Deutschland sowie weitere Länder zur Klärschlammverbrennung als Hauptverwertungsweg übergehen. Dabei setzt die Ankündigung der großen Koalition, die Klärschlammausbringung zu Düngezwecken zu beenden, ein deutliches Zeichen. Die thermische Schlammbehandlung und -entsorgung mit bestehenden Technologien stellt aber nach wie vor einen hohen Kostenfaktor dar. Kosteneinsparungen in diesem Bereich verspricht nun der Einsatz der hydrothermalen Carbonisierung. Eine Studie hat dies kürzlich eindrücklich aufgezeigt...

Unternehmen, Behörden + Verbände: AVA-CO2 Schweiz AG, AVA Biochem
Autorenhinweis: Thomas M. Kläusli, Chief Marketing Officer, AVA-CO2 Schweiz AG
Foto: M. Boeckh (li.)/AVA-CO2 (re.)



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Juni 2014 (Juni 2014)
Seiten: 5
Preis: € 0,00
Autor: Thomas Kläusli
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Wasserwirtschaftliche Fachexkursion nach Namibia
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Fachexkursionen dienen dazu, den Horizont für das Fachgebiet zu erweitern und vor allem die Sinnhaftigkeit der späteren Aufgaben sichtbar zu machen. In Zeiten der Widerstände bei der Gestaltung der Umwelt, ob Wasserwirtschaft, Wasserbau, Abfallwirtschaft oder die Anpassung an den Klimawandel, kann so eine Einordnung des Gelernten und der Herausforderungen erfolgen.

Digitale Zwillinge stützen eine handlungsfähige blau-grüne Infrastruktur in der Stadt von Morgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (6/2025)
Blau-grüne Infrastrukturen kombinieren ökologische, hydrologische und soziale Funktionen und sind so essenziell für die klimaresiliente Stadtentwicklung. Deren Planung, Steuerung und langfristige Funktionssicherung erfordern eine präzise, flächenhafte Erfassung und fortlaufende Bewertung des urbanen Wasserhaushalts. Digitale Zwillinge ermöglichen eine präzise Erfassung und Steuerung dieser Strukturen.

Naturbasierte Lösungen für den Schutz der Halligen vor dem steigenden Meeresspiegel
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (6/2025)
Die nordfriesischen Halligen sind vor dem steigenden Meeresspiegel zu schützen. In einem Multi- Stakeholder-Ansatz sollen langfristige naturbasierte Lösungen zur Verringerung der Kantenerosion und nachhaltigen Förderung des Oberflächenwachstums gefunden werden