Energie aus der Tiefe - Tiefe Geothermie und unkonventionelles Erdgas

Bodenschätze spielen auch in Zeiten der Energiewende immer noch die tragende Rolle bei der Energieversorgung. In den Blickpunkt rücken zunehmend Bodenschätze wie die Nutzung der Erdwärme1 durch die tiefe Geothermie und die Förderung unkonventionellen Erdgases. Die Erkundung und Gewinnung dieser beiden Bodenschätze werfen zahlreiche Rechtsfragen auf. Der Beitrag beschäftigt sich mit den Zulassungsverfahren und gibt einen Überblick über strittige Fragen in der rechtlichen Diskussion.

Die tiefe Geothermie nutzt die in mehreren tausend Metern Tiefe an geologisch geeigneten Stellen vorhandene Erdwärme zur Energieerzeugung. Hydrothermale Systeme greifen auf Thermalwässer zurück. Sie entnehmen über eine Förderbohrung das Thermalwasser als Wärmeträger. Über Wärmetauscher wird Energie und Fernwärme gewonnen. Das abgekühlte Thermalwasser wird anschließend über eine Injektionsbohrung wieder in den Thermalwasseraquifer eingebracht. Petrothermale Systeme nutzen keine Thermalwässer, sondern bringen über eine Injektionsbohrung Wasser in dichte Gesteinsschichten ein und schaffen über Stimulationen des Untergrunds Wegsamkeiten. Das Wasser fungiert als Wärmeträger für die Erdwärme. Es wird über eine Produktionsbohrung gefördert. Nach der Energiegewinnung wird das abgekühlte Wasser anschließend über die Injektionsbohrung wieder in das heiße Gestein verpresst. Bei beiden Systemen kommt es zu einem dauerhaften Kreislauf.

Als unkonventionelles Erdgas werden solche Gasvorkommen bezeichnet, die mit hohem technischem Aufwand aus undurchlässigem Gesteinen gefördert werden müssen. Lagerstätten befinden sich im dichten Kalk- oder Sandstein (Tight Gas), in Tongesteinen (Shale Gas) und in Kohleflözen (Coal Bed Methane).Zur Gewinnung dieser Gase werden Vertikalbohrungen niedergebracht und im Zielhorizont horizontal abgelenkt. Durch Stimulationsmaßnahmenwerden Wegsamkeiten im Gestein geschaffen, über die das Gas der Bohrung zuströmt und gefördert werden kann.



Copyright: © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH
Quelle: Heft 02 - 2014 (Mai 2014)
Seiten: 16
Preis: € 25,00
Autor: Dr. Markus Deutsch
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Wasserwiederverwendung für landwirtschaftliche und urbane Zwecke in Deutschland
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2025)
Wasserwiederverwendung trägt zur Entlastung natürlicher Wasserressourcen bei. Die seit 2023 gültigen EU-Mindestanforderungen an Wasserwiederverwendung werden derzeit in deutsches Wasserrecht integriert. Das im Juli 2025 erschienene Merkblatt DWA-M 1200 erleichtert die praktische Umsetzung von Wasserwiederverwendung in Deutschland.

Wasserbau 2.0 - Biodiversität im Fokus
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2025)
Innovative Betonsteine als Ersatz für natürliche Wasserbausteine können Vorteile beim ökologischen Fußabdruck, beim Bau, bei der Besiedlungsfähigkeit und sogar bei der Wiederverwendung bieten. Dargestellt werden die Entwicklung und mögliche Einsatzgebiete.

Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.