Stickoxidemissionen unter 100 mg/mn3 reduzieren

In den vergangenen Jahren berichteten immer wieder verschiedene Autoren über die selektive nichtkatalytische Reduktion von Stickoxiden auf der Potsdamer Fachtagung.
Im Vortrag von 2007 sind die Grundlagen des Verfahrens ausführlich dargestellt. Über Betriebserfahrungen mit SNCR- Anlagen für Abfallverbrennungsanlagen, mit denen Emissionswerte von <100 mg/mn 3 unterschritten werden, wird berichtet.

Weitere Ausführungsbeispiele, mit denen nicht nur die Stickoxidemissionen unter 100 mg/mn3, sondern auch der Ammoniakschlupf unter 10 mg/mn3 gehalten wird, folgen im Jahre 2008. Zu diesem Zeitpunkt gibt es bereits 30 Abfall- und Biomasseverbrennungsanlagen, die mittels SNCR 100 mg/mn3 unterschreiten. Über erste Erfahrungen mit der Ertüchtigung von Anlagen für die damals zu erwartenden niedrigeren Grenzwerte wird berichtet.

Ein ausführlicher Bericht über die Ertüchtigung von SNCR- Anlagen folgt im Jahre 2009 auf dieser Tagung. Die Anforderungen an die Feuerungen werden zum ersten Mal definiert und der Verbleib des Ammoniakschlupfs ist im Vortrag detailliert beschrieben.

Im Jahre 2010 werden die möglichen Verfahren (SNCR und SCR) und ihre Ausführungsvarianten bewertet und miteinander verglichen. Zu diesem Zeitpunkt sind bereits mehrere Abfallverbrennungsanlagen, die ursprünglich mit SCR- Anlagen ausgerüstet wurden, auf SNCR- Anlagen umgerüstet. Grund für diese Umrüstungen sind die geringeren Entstickungskosten und der bessere Wirkungsgrad der Gesamtanlage.

Im Jahre 2011 berichtet ein Betreiber einer Verbrennungsanlage für Ersatzbrenne über die Ertüchtigung seiner Anlage. Die Erfahrung hier zeigt insbesondere, dass nicht eine größere Anzahl von SNCR- Düsen oder komplizierte Düsenschaltungen zur Reduzierung der NOx- Emissionen erforderlich sind, sondern eine stabile Feuerung und gleichmäßige Temperaturverteilung über den Feuerraumquerschnitt, sowie eine gute SNCR- Regelung, die genau regelt und die spezifischen Anlagenbedingungen, wie z. B. die Totzeit der Anlage, berücksichtigt.

Im Vortrag des vergangenen Jahres (2012) wurden die gesammelten Erfahrungen interpretiert und Theorie und Praxis miteinander verglichen.

Dieser Vortrag enthält Details über die erforderliche Anzahl von Verdüsungslanzen pro Verdüsungsebene und die Grenzen des Verfahrens in Abhängigkeit von der Anlagengröße. Weiterhin werden der Einfluss des Verfahrens mit Harnstoff auf den Kesselwirkungsgrad und Untersuchungen zur Minimierung des Reduktionsmittelverbrauchs beschrieben. Anhand eines Ausführungsbeispiels werden diese theoretischen Überlegungen erläutert.



Copyright: © Texocon GbR
Quelle: 10. Potsdamer Fachtagung - 21.2. bis 22.2. 2013 (Februar 2013)
Seiten: 9
Preis: € 4,50
Autor: Dipl.-Ing. Reinhard Pachaly
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Kundenorientierung durch Digitalisierung & Nachhaltigkeit - Erfahrungsberichte kommunaler Betriebe
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Viele Jahre standen in der deutschen Branche der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung rein wirtschaftliche Zielsetzungen im Fokus. Reinigungs- und Abfallsammeltouren wurden überplant und immer effizienter ausgestaltet, mit dem Ziel, die Kosten zu senken oder zu stabilisieren. In den letzten Jahren rückten zudem weitergehende Aspekte wie Qualität der Leistungserbringung, Individualisierung bzw. Bedarfsorientierung des Angebotes / der Dienstleistung sowie die Thematiken Klimawandel und Digitalisierung zunehmend in den Fokus der Betriebe und ziehen, im weitesten Sinne, die Klammer um die bekannten Nachhaltigkeitsthemen Ökonomie, Ökologie, Soziales.

ReWaste4.0 und ReWaste F: Entwicklung des Recyclingindex für Ersatzbrennstoffe zum internationalen Standard
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Nachhaltigkeit, regionale und globale Abfallproblematik, Umwelt- und Klimaschutz sowie materialspezifische Recyclingfähigkeit und technisches Recycling mit dem Einsatz von qualitätsgesicherten sekundären Roh- und Brennstoffen in der industriellen Produktion von neuen Produkten sind international aktuelle gesellschaftliche Themen mit hohem Stellenwert. Aus diesem Grund haben 2017 zwei wissenschaftliche und acht Unternehmenspartner im Rahmen des FFG-geförderten COMET K-Projekts "ReWaste4.0" den ehrgeizigen Paradigmenwechsel eingeleitet, der für die Weiterentwicklung der Umwelttechnik & Abfallwirtschaft für nicht gefährliche, gemischte kommunale und gewerbliche Abfälle in Richtung 'Circular Economy 4.0' erforderlich ist.

Innovativer Ansatz für einen optimierten EBS-Einsatz in Zementwerken
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Das EU-Kreislaufwirtschaftspaket bewirkt weitreichende Maßnahmen und Veränderungen in der Sammlung und Aufbereitung von Kunststoffverpackungen in ganz Europa. Trotz der bereits heute ausgeprägten Recyclingaktivitäten sind auch in Österreich zusätzliche Anstrengungen erforderlich, um die Recyclingquote von Kunststoffverpackungen bis 2025 zu verdoppeln (siehe Abb. 1).

Mobilisierung der Biomassenutzung aus sekundären Rohstoffquellen in Thüringen - ThIWertBioMobil
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Im Projekt ThIWertBioMobil wurde die Erhöhung der werkstofflichen und rohstofflichen Verwertung von biogenen Reststoffen erfolgreich untersucht. Ein Ziel der Aktivitäten war es, den enthaltenen Kohlenstoff möglichst für eine lange Nutzungsperiode in einem neuen Produkt zu speichern. Hierbei ist es mit Hilfe des Gleitfunkenspektrometers gelungen, Althölzer der Klasse I sicher von behandelten Althölzern zu unterscheiden und damit ein optimiertes, werkstoffliches Recycling zu ermöglich. Siebüberläufe konnten sowohl störstoffentfrachtet als auch mit beinhaltenden Störstoffen in eine hochwertige Pyrolysekohle rohstofflich umgewandelt werden.

Stoffliche und energetische Verwertung biogener Rest- und Abfallstoffe als Beitrag zum Klimaschutz in Deutschland
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Die neuesten Weltklimaberichte des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC 2022) machen deutlich, wie dringend ein energisches Handeln der Menschheit ist, um den globalen Herausforderungen einer Klimakrise zu begegnen und die negativen Folgen so gering wie möglich zu halten. Dabei zeichnen sich bereits heute gravierende Auswirkungen des Klimawandels ab. Gemäß der United Nations Convention to Combat Desertification (UNCCD) leiden inzwischen 2,3 Milliarden Menschen unter Wasserknappheit, und die Zahl und Dauer von Dürren hat allein seit dem Jahr 2000 um 29 % zugenommen (UNCCD 2022).