Position der BGK zu ‚Biokunststoffen‘

Die Bundesgütegemeinschaft Kompost (BGK) hat eine neue Position zu 'Biokunststoffen' herausgegeben. Darin bekräftigt die BGK ihre ablehnende Haltung gegenüber einer Verwertung dieser Stoffe auf dem Wege der Kompostierung. Vor dem Hintergrund der Getrenntsammelpflicht für Bioabfälle ab 2015 gemäß dem neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz öffnet sich die BGK jedoch auch für die den Einsatz von Bioabfallbeuteln für organische Küchenabfälle, sofern bestimmte Voraussetzungen gegeben sind.

Die Bundesgütegemeinschaft ist und bleibt bei ihrer grundsätzlichen Ablehnung der Kompostierung von 'Biokunststoffen'. In ihrem neuen Positionspapier wird dieser Weg der Verwertung weiter als "Irrweg" bezeichnet und die Gründe dafür ausführlich dargelegt.
 
Die BGK wendet sich nicht gegen die Herstellung und Verwendung von 'Biokunststoffen', sondern allein gegen den von den Herstellern immer noch propagierten Weg der Entsorgung von z.B. Lebensmittelverpackungen, Einkaufstüten oder Einweggeschirr aus solchen Stoffen über die Biotonne und Kompostierung.
 
Die Hersteller von Biokunststoffen wären gut beraten, bei der Bewerbung solcher Erzeugnisse die Verwendung nachwachsender Rohstoffe in der Produktion sowie die biologische Abbauarbeit (in der Umwelt) in den Vordergrund zu stellen und nicht die 'Kompostierbarkeit'. 'Biokunststoffe' sind als Kompostrohstoffe nämlich vollkommen nutzlos. Sie enthalten keinerlei wertgebende Eigenschaften oder Inhaltsstoffe, die dem Rotteprozess oder dem fertigen Kompost dienen. Aus diesem Grunde kann bei einer 'Kompostierung' von Biokunststoffen auch keine Rede von einer 'Verwertung' sein, wie es das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) bei der Abfallentsorgung vorschreibt.



Copyright: © Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.
Quelle: Ausgabe 04 (April 2014)
Seiten: 2
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Bertram Kehres
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'