Verfahren im Vergleich

Die Phosphatgewinnung aus Abwasser und Klärschlammasche könnte in 10 bis 15 Jahren wirtschaftlich sein

Ein Vergleich der Technik und Kosten von Verfahren zur Phosphatgewinnung aus Abwasser und Klärschlämmen zeigt, dass es großtechnisch möglich ist, den im Abwasser enthaltenen Phosphor zu vertretbaren Kosten abzuscheiden. Je nach Verfahren variieren spezifische Kosten dabei um den Faktor 10 (1,1 bis 11 Euro pro Kilogramm gewonnenem Phosphor). Allerdings kann nicht jede Kläranlage das preiswerteste Verfahren einsetzen, da hierbei vorausgesetzt wird, dass das Phosphat aus dem Ascheanfall einer Monoverbrennungsanlage stammt. In der Praxis gibt es bereits einige Kläranlagen, die Phosphor abscheiden, zum Beispiel mit dem Air-prex-Verfahren in Berlin, dem Phostrip-Verfahren in Darmstadt sowie mit dem Seaborne-Verfahren in Gifhorn. Auch die Stadt Neuburg an der Donau plant einem Bericht zufolge eine großtechnische Anlage analog dem P-RoC-Verfahren zu bauen. Demnach soll die Recycling Quote etwa 20 Prozent betragen und bei Bedarf durch weitere Verfahren verbessert werden können [2]. Aus Modellversuchen und Forschungsvorhaben liegen zahlreiche positive Ergebnisse vor. Hier muss geprüft werden, ob sich diese Ergebnisse auch im großtechnischen Einsatz in der Praxis einhalten lassen und ob die Kostenstruktur es dann erlaubt, den Phosphor auf dem Markt unterzubringen.



Copyright: © Rhombos-Verlag
Quelle: Ausgabe 01 / 2014 (April 2014)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Udo Seiler
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.