Ein integriertes Hygienekonzept sicherte die nachhaltige Sanierung eines Trinkwasserbehälters

Nach umfangreichen Untersuchungen haben sich die Stadtwerke Düsseldorf entschieden, einen ca. 60 Jahre alten Hochbehälter mit zwei Kammern und einem Gesamtvolumen von 25.000 Kubikmeter zu sanieren. Zur Minimierung des hygienischen Risikos bei der Wiederinbetriebnahme wurde ein umfangreiches Hygienekonzept entwickelt und erfolgreich umgesetzt.

Für jeden Trinkwasserbehälter oder Trinkwasserspeicher, der über Jahrzehnte im Rahmen einer Trinkwasserversorgung betrieben wird, kommt irgendwann die Frage, ob dieses Bauwerk instand gesetzt, saniert oder durch einen Neubau ersetzt werden muss. Bei den Stadtwerken Düsseldorf entschied man sich für die Sanierung eines ca. 60 Jahre alten Hochbehälters mit zwei Kammern und einem Gesamtvolumen von 25.000 Kubikmeter. Im laufen den Betrieb wurde eine Kammer entleert und für die Sanierung vorbereitet. Die mineralische Beschichtung an den Innenwänden sollte erneuert, Installationen ausgebessert und verschiedene Abdichtungsarbeiten an den Außenwänden durchgeführt werden. Dieses komplexe Vorhaben in einem Waldgebiet, in dem weitere Behälter in Betrieb sind, war eine logistische Herausforderung und stellte die Ausführenden vor einige Fragen, die im Vorfeld geklärt werden mussten. Aus den eigenen und Erfahrungen anderer Wasserversorger konnte abgeleitet werden, dass die komplette Prozesskette mit den einzelnen Aktivitäten betrachtet werden muss, um die richtigen Maßnahmen zur Minimierung eines hygienischen Risikos bei der Wiederinbetriebnahme abzuleiten. Mit der Pflicht des Wasserversorgers gemäß der Trinkwasserverordnung, eine große Baumaßnahme wie die Sanierung eines Hochbehälters anzuzeigen, ist die zuständige Gesundheitsbehörde angehalten, sich aktiv bei der Festlegung von Maßnahmen zu beteiligen, um Risiken möglichst frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Dieser Pflicht wurde die untere Gesundheitsbehörde sowohl durch die Mitarbeit an einem Hygienekonzept gerecht als auch durch die Teilnahme an Baustellenbesprechungen und Begehungen, bei denen es um hygienische und sicherheitstechnische Fragen ging. Die Entwicklung eines standortspezifischen Hygienekonzeptes war für den Erfolg bedeutend, das sowohl die Sanierung als auch die Inbetriebnahme komplett einschloss.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 04 - 2014 (April 2014)
Seiten: 5
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Ulrich Schürfeld
Prof. Dr.-Ing. Manfred Breitbach
Dr. rer. nat. Paul Eckert
Dr. Hans-Peter Rohns
Dipl. Ing. Hartwig Schlüngel
 
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